EINIGE GEDANKEN…..
….. ÜBER DIE ZERSTÖRUNG EINES STAATES WIE SYRIEN
Nun haben es die Oberverbrecher dieser Welt also doch noch geschafft, ein kleines Land, das ihnen und ihren Plänen Widerstand geleistet hat, in die Knie zu zwingen. Zumindest sieht es erstmal danach aus, dass der Staatlichkeit Syriens sozusagen das Genick gebrochen wurde. Islamistische Halsabschneider, die man zwischenzeitlich immer mal wieder je nach Bedarf als Terroristen, bei anderen Gelegenheiten liebevoll als Rebellen bezeichnet hat, haben tatsächlich ein ausgemergeltes und ausgeblutetes Land überrannt und die Macht übernommen. Dieses kleine Land hat seit 2011 fast der gesamten Imperialistenbande dieser Welt, inklusive ihres zionistischen Kettenhundes, die Stirn geboten. Und auch der russische, vorgeblich Verbündete der legitimen syrischen Nomenklatura, spielte doch zumindest zeitweise eher eine fragwürdige Rolle in diesem Kampf.
Neben dieser vor Waffen starrenden Imperialistenbande, tobten sich auch noch diverse Dschihadisten-Banden, kurdische Büttel des US-Imperialismus, landesverräterische Erdogan-Kumpane, sowie diverse internationale dem Rückschritt, oder sogar dem Faschismus verpflichtete sogenannte Dschihadisten aus. Und dieses Land hat trotzdem solange durchgehalten. Es ist unvorstellbar, dass es einer kleinen Clique um den Präsidenten Assad gelungen sein soll, solange einer solchen Wand von übermächtigen Feinden standzuhalten, ohne dass sie sich auf beträchtliche Teile der Bevölkerung stützen konnten. Dies ist eigentlich unmöglich. Auch wenn die jetzt verbreiteten Bilder aus Syrien so etwas suggerieren, sollte man sich von imperialistischer Propaganda nicht verblöden lassen.
WAS FÜR EIN STAAT WAR SYRIEN VOR DEM „ARABISCHEN FRÜHLING“
Bekannt ist von Syrien, dass es für diesen Raum und im Verhältnis zu vergleichbaren anderen Staaten der 3. Welt, einen recht hohen Standard hatte, sei es in der Versorgung der Bevölkerung, sei es bezüglich Bildung, Gesundheit, aber auch der Lebenshaltung. Darüber hinaus war die Sicherheit, insbesondere religiöser Minderheiten, wie beispielsweise Juden, Christen und diversen Strömungen des Islam weitestgehend gewährleistet. Gerade daraus wird sich nicht wenig die Unterstützung für das sogenannte „Assad-Regime“ gespeist haben. Und die Menschen dort wussten wahrscheinlich schon, was ihnen blühen würde, wenn vom Imperialismus gesteuerte, islamistische Gotteskrieger einen Scharia-Staat errichten würden, wofür die Gefahr allerdings aktuell auch wieder sehr groß ist. Juden bspw. sind nur noch wenige zu finden in Syrien, seitdem die Dschihadisten verstärkt in diesem Land ihr Unwesen treiben.
Nun wollen wir die staatliche Führung Syriens hier nicht glorifizieren, es war eine bürgerliche Führung mit allen daraus resultierenden Widersprüchen gegenüber der Mehrheit der Bevölkerung. Und es hat mit Sicherheit auch Unterdrückung gegenüber unterschiedlichen Teilen der Bevölkerung gegeben. Die Unterdrückung derjenigen allerdings, welche einen Rückschritt der Gesellschaft ins 7. Jahrhundert der arabischen Wüste mit Waffengewalt erzwingen wollten, hat ja durchaus eine Berechtigung. Insbesondere wenn sich diese Art von Faschismus ja im Wesentlichen aus ran gekarrten Dschihadisten aus dutzenden anderen Staaten und aus dem Einfluss des Ziehvaters solcher Faschisten speiste, nämlich dem US-Imperialismus. Ansonsten wäre es einfach eine Sache Syriens und seiner Bevölkerung gewesen, diese Widersprüche innerhalb des syrischen Staates zu lösen.
WER WAREN UND SIND DENN DIE IN - UND AUSLÄNDISCHEN FEINDE EINES SOUVERÄNEN SYRISCHEN STAATES?
Wenn der Spruch „viel Feind viel Ehr“ tatsächlich eine Bedeutung hat, dann muss Syrien über sehr viel Ehre verfügt haben. Fangen wir mit der Imperialistenbande an, welche es überhaupt nicht ertragen kann, wenn ehemalige Kolonialländer es wagen, nicht nach ihrer Pfeife zu tanzen und ihnen die Stirn bieten. Wenn diesen Imperialisten darüber hinaus auch noch der ungehinderte Zugriff und die größtmöglichen Renditen bezgl. der Verwertung von Rohstoffen solcher Länder beschnitten wird, dann wird es gnadenlos. Dies ist die Erfahrung die so viele Staaten der Dritten Welt machen mussten und immer noch machen. Und dies traf in diesem Fall auch Syrien.
Da waren auch die zionistischen Kettenhunde des Imperialismus, die schon vor 2011 verbrecherische, mörderische Attacken auf dieses Land unternahmen und sogar Teile Syriens annektiert haben. Diese bombardierten auch nach 2011 hemmungslos Ziele in Syrien und zwar nicht nur militärische, wie immer behauptet wurde. Auch der Schutz diverser Dschihadisten-Banden war ihnen die ganze Zeit über ein wichtiges Anliegen. Israel wurde Rückzugsort, Lazarett und auch Waffenlieferant für Teile dieser Faschisten. Bei solch höher eingestuften Interessenlagen des Imperialismus, spielen dann plötzlich auch die ach so wichtigen, religiösen Widersprüche keine Rolle mehr. Duldet auch wahrscheinlich der Möchtegern-Oberherr dieser Welt, der US-Imperialismus nicht, der ja solche Elemente durchaus an seinen Strippen tanzen lässt, neben deren eigenen Ambitionen.
Da wären im Weiteren auch kurdische politische Organisationen, die unserer Meinung ebenfalls eine äußerst fragwürdige bis schädliche Haltung in den Jahren eingenommen haben. Kurdische Organisationen, die früher ja durchaus sozialistische Standpunkte eingenommen haben. Heutzutage fragen wir uns, ob das nicht vorgeschoben war? An dem was da so verbreitet wird, ist eine fortschrittliche Zielrichtung nicht wirklich zu erkennen, zumindest für uns nicht. Gerade von den kurdischen Organisationen in Syrien, wird viel Öko-Schwachsinn verbreitet, von Klassen und Klassenkampf ist da eher weniger die Rede. Und wenn man letzte Zweifel hat, was mit dieser Truppe eigentlich wirklich los ist, muss man nur mal auf die innige Zusammenarbeit dieser Kräfte, insbesondere mit dem US-Imperialismus blicken. Die Ermöglichung für den Oberverbrecher dieser Welt, dem US-Imperialismus, sich auf syrischem Territorium Militärbasen einzurichten und in Verbindung damit einen ständigen Diebstahl von syrischen Rohstoffen durchzuführen, sagt mehr über den Charakter politischer kurdischer Organisationen dieses Raumes aus, wie das ganze Geschwafel was von denselben so abgelassen wird. Dass sie sich bei solch charakter- und prinzipienlosem Herumlavieren immer wieder auch selbst in ernste Schwierigkeiten bringen, wie auch aktuell wieder zu sehen ist, scheint in dem Zusammenhang aber auch eine Gesetzmäßigkeit zu sein. Wir wünschen kurdischen Menschen und auch kurdischen Organisationen mit fortschrittlichem Anspruch nichts Schlechtes, aber das Debakel in das sie immer wieder geraten, ist nicht selten selbst verschuldet.
Dann wären da auch noch arabische Staaten, bzw. andere Staaten des Nahen Ostens, die sich teilweise auf Druck des insbesondere westlichen Imperialismus, oder aufgrund eigener fundamentalistischer Haltung zum Islam, gegen diesen doch in gewisser Weise weitestgehend säkularen Staat Syrien gewandt haben. Gerade einigen Staaten, in denen der politische Islam, die Scharia herrscht, war die gesellschaftliche Prägung Syriens ein Dorn im Auge. Sie werden die entsprechenden Dschihadisten-Banden genug unterstützt und gefördert haben, um diesen „Schandfleck“ zu tilgen. Und dies wird auch bei einem Islamisten wie Erdogan eine Rolle gespielt haben, für seine Haltung und seine Handlungen. Bei diesen werden aber zumindest noch Großmachtgelüste hinzukommen und die Chancen, sich aus seinen nationalen Widersprüchen zu retten, oder diese zumindest ein wenig zu dämpfen.
Und was ist mit dem „Freund“ des syrischen Staates, seinem „Verbündeten“ Russland? Nun, die Wahrscheinlichkeit, dass ein imperialistischer Staat wie Russland, ein ehrlicher und wirklicher Verbündeter eines Staates wie Syrien sein kann, halten wir doch eher für gering. Dass es eine gewisse Unterstützung für Syrien durch Russland gab, denken wir auch. Da spielt ja auch schon die Konkurrenz-Situation zwischen der westlichen Imperialistenbande und dem russischen Imperialismus eine Rolle. Aber wir haben wie gesagt Zweifel, dass diese Unterstützung sonderlich weit gegangen ist. Wir haben uns zum Beispiel häufig gefragt, wieso die ständige Bombardierung Syriens durch die zionistische Luftwaffe nicht unterbunden wurde? Warum wurden den syrischen Kräften nicht Mittel zur Verfügung gestellt, mit denen die zionistischen Aggressoren hätten in ihre Schranken verwiesen werden können? Verschiedentlich hörte man Meldungen darüber, dass es gewisse Absprachen zwischen den zionistischen Aggressoren und dem US-Imperialisten einerseits und Russland andererseits gab, um sich bei solchen Überfällen der Zionisten nicht ins Gehege zu kommen. Das klingt für uns glaubwürdig und plausibel, hat aber wenig bis gar nichts mit dem Verhalten eines Freundes, oder zumindest Verbündeten zu tun. Die nüchterne Wahrheit ist wohl eher, dass Russland im Wesentlichen seine eigenen Interessen verfolgt hat.
DIE ZERSTÖRUNG UND ZERSTÜCKELUNG DIESES STAATES IST WOHL DAS ZIEL
Immer wieder hat man Dschihadisten-Banden gefüttert, beschützt und wieder hochgepäppelt, um sie jetzt, sehr gut ausgerüstet wieder gegen die legitime syrische Staatlichkeit vorrücken und sie letzten Endes überrennen zu lassen. Auf der anderen Seite haben sie dem syrischen Staatswesen sozusagen die Luft abgedreht, mit brutalen Sanktionen, welche auch während der Coronaphase und Naturkatastrophen nicht gelockert wurden. Eher war das Gegenteil der Fall. Der US-Imperialismus hat im Zusammenspiel mit Islamisten und Kurden wichtige Teile des Landes, in denen Rohstoffe gefördert wurden, unter seine Kontrolle gebracht und diese Ressourcen geraubt. Dschihadisten, sowie die Türkei, teilweise auch im Zusammenspiel, haben weitere Gebiete Syriens an sich gerissen und ebenfalls eine ständige Bedrohungssituation geschaffen. Jetzt hatten sie es scheinbar geschafft, dass die Unterstützung für die bisherige Staatsführung aufgrund der immer grösser werdenden Notlage der Bevölkerung, durch oben beschriebene Verhältnisse gebröckelt ist und zum Kollaps der bisherigen Staatlichkeit führte. Ein Szenario, das man mit Unterschieden in den Vorgehensweisen sicher auch schon im Irak und Libyen beobachten konnte. Im Übrigen ebenfalls Staaten, welche sich dem Herrschaftsanspruch der Imperialistenbande widersetzten und aufgrund dessen auch in der Lage waren ihrer Bevölkerung recht gute Strukturen bieten zu können. Dies duldet die Imperialistenbande auf Dauer nicht und arbeitet stetig daran, sich den Maximalprofit und die Macht in jeder Hinsicht wieder zu sichern.
Es sieht im Moment dramatisch aus in Syrien, alle möglichen Räuber strecken ihre Griffel aus, um sich Teile des Landes einzuverleiben. Da dürfen natürlich auch die Zionisten nicht fehlen. Völkerrechtswidrig bombardieren sie in einem ungekannten Ausmaß syrische Gebiete und besetzen weitere mit der Entschuldigung, dass sie da was absichern müssen gegen Gefahren für den eigenen Staat. Interessanterweise eine Vorgehensweise, welche Russland ebenfalls angewandt hat. Aber für den zionistischen Kettenhund des westlichen Imperialismus gelten natürlich andere Regeln.
Von den Dschihadisten-Banden ist unserer Meinung zu erwarten, dass sie versuchen werden, einen Gottesstaat zu errichten. Dies wird aber auch wahrscheinlich davon abhängen, wie sehr solch ein Plan den westlichen Imperialisten in den Kram passt. Was auffällig ist, diese Dschihadisten-Bande scheint ein sehr entspanntes Verhältnis zu den Zionisten zu haben. Dass da Gebiete von diesen okkupiert werden, scheint irgendwie keine Rolle zu spielen. Uns würde es jedenfalls wundern, wenn nicht alsbald für den doch eher national und säkular geprägten Teil der syrischen Bevölkerung, bzw. den Teil, der nicht fundamental islamisch geprägt ist, noch härtere Zeiten anbrechen. Und es ist auch sicher nicht vollkommen ausgeschlossen, dass die Wut dieses Teils der Bevölkerung so anwächst, dass die Dschihadisten-Bande Probleme bekommen wird. Das wäre ja auch nicht das erste Mal in den Auseinandersetzungen der letzten 12-13 Jahre in Syrien.
Insgesamt ist es aber wohl eher nicht ein syrisches Problem, sondern ein Problem der weltweit herrschenden kapitalistischen Gesellschaftsordnung mit ihren imperialistischen Auswüchsen. An Palästina kann man derzeit sehr deutlich sehen wozu Imperialisten fähig sind. Insbesondere in Gaza werden derzeit zehntausende wehrlose Menschen systematisch massakriert, hunderttausende ausgehungert und der Obdachlosigkeit durch Zerstörung ihrer Wohnhäuser preisgegeben. Die gnadenlose Unmenschlichkeit der Zionisten, wird in einem Ausmaß deutlich, dass ein empathiefähiger Mensch nur schaudern kann. Aber diejenigen, die diesen Völkermord direkt ausführen, sind letzten Endes auch nur Handlanger von einigen wenigen Mächten auf der Welt, die ihre kapitalistische Gesellschaftsordnung bedroht sehen.
Da darf es keine selbstbewussten Staaten in der Welt geben, die eine souveräne Politik praktizieren und die nationalen Ressourcen auch zum Wohle der eigenen Nation nutzen. Ein souveränes Syrien, Palästina, Libyen, Irak, Venezuela, Bolivien, Kongo, usw., usw., … darf es nicht geben, nach den Vorstellungen der wenigen Möchtegern-Oberherren dieser Welt.
Höchste Zeit, dass solchen Verbrechern das Handwerk gelegt wird. Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es derzeit einige interessante Entwicklungen diesbezüglich. Der Kampf um nationale Befreiung und Eigenständigkeit ist nicht verloren und kann dies eigentlich auch nie sein. Gut wäre, wenn sich auch der Kampf für eine Gesellschaft, in der es keine Ausbeutung des Menschen durch den Menschen mehr gibt, wieder stärker entwickeln würde. Aber das weiß man ja aus der Geschichte, Entwicklungen brauchen ihre Zeit und kommen doch unweigerlich und gesetzmäßig, auch wenn es über „Windungen und Wendungen“ geht. Allerdings gehört dazu auch zwangsläufig der Einsatz von Menschen die nach Fortschritt streben und dafür kämpfen.
K. Lehmann / Elke Haber 15.12.2024
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