EINIGE GEDANKEN…..
…..ZUM RÜHREN VON TROMMELN, IN ZEITEN IN DENEN ES UM KRIEG ODER FRIEDEN GEHT.
TEIL 1: TROMMELN FÜR FREIHEIT UND DEMOKRATIE
Bei den Manifestationen der Demokratiebewegung, werden oftmals Trommeln verwendet. Teils zur musikalischen Unterhaltung von Demonstrations- und Kundgebungsteilnehmern, teils um die Formierung von Demonstrationen zu befördern und einen Orientierungspunkt für die Demonstranten zu geben. Letzteres ist dann wohl auch der Grund dafür, warum gerade solche Trommler und andere Menschen, welche mit ähnlichen Gerätschaften unterwegs sind, nicht selten brutal durch Polizeikräfte, aus solchen in der Regel recht friedlichen Demonstrationen herausgerissen werden. Ein weiterer Beleg dafür, welche Zeitenwende hier für eine Bevölkerung stattgefunden hat, der die Herrschenden dieses Landes lange Zeit in großen Teilen eine bedingte Freiheit gelassen haben. Die massive Krise des kapitalistischen Systems, welche sich derzeit schon sehr heftig bemerkbar macht, führt allerdings dazu, dass die Herrschenden auch dieses Landes ihren kapitalistischen Polizeistaat inzwischen sehr offen agieren lassen. Außer den Herrschenden und ihrem Anhang ist jeder von der erheblichen Verschärfung der gesellschaftlichen Verhältnisse betroffen. Das durchzieht alle Lebensbereiche und äußert sich in Festschreibungen darüber, wann jemand in der Öffentlichkeit etwas essen oder trinken kann, darüber wie Menschen aus nichtigen Gründen zu Hunderten verprügelt, oder gefangengenommen werden und hat im gleichen Zusammenhang bisher schon zu mindestens zwei Todesopfern in der Folge von sogenannten polizeilichen Maßnahmen geführt. Der ganz überwiegende Teil der Bevölkerung, findet keine Möglichkeiten, keine Nischen mehr, um sich solchen totalitären Entwicklungen zu entziehen.
Die absolute Mehrheit der Bevölkerung ist vor die Entscheidung gestellt, sich entweder zu unterwerfen, oder den Kampf gegen diese Verhältnisse aufzunehmen. Und Momentan hat es den Anschein, dass sich tatsächlich beträchtliche Teile dieser immer so sehr gescholtenen Normalbevölkerung dafür entschieden haben, den Kampf aufzunehmen. Landauf, landab, in Großstädten, in unzähligen mittelgroßen und in Kleinstädten strömen die Menschen auf die Straßen und widersetzen sich dem Diktat des kapitalistischen Staatsapparates, mit teilweise äußerst brutalen Folgen für solche Menschen. Auch wenn scheinbar viele dieser Menschen im Wesentlichen lediglich dafür eintreten, die alten bürgerlichen Rechte wiederherzustellen, ist dies doch eine sehr konsequente und anerkennenswerte Haltung. Eine Haltung, welche eigentlich die Unterstützung von Kräften verdient hätte, welche sich als links, oder sogar revolutionär begreifen. Diese hat diese Bewegung tatsächlich auch, aber leider in einem eher geringen Umfang. Erstaunlich eigentlich, da ja auf der Hand liegt, dass die Herrschenden dieses Landes jene diktatorischen Werkzeuge, die sie sich raffiniert durch Lügen- und Panikverbreitung verschafft haben, nicht mehr freiwillig aus der Hand geben werden. Es wäre jetzt an einer linken Bewegung, solch widerständigen Menschen solidarisch nahe zu bringen, dass der Wunsch nach Rückkehr zu den vorherigen Verhältnissen illusorisch ist und dass es eigentlich nur einen Weg zur Verbesserung der Verhältnisse in diesem Lande gibt, nämlich die Abschaffung des kapitalistischen Systems.
Stattdessen sind leider viel zu große Teile der sich als links verstehenden Kreise damit beschäftigt, sich den berechtigten Anliegen dieser Demokratiebewegung entgegen zu stellen. Dies geschieht teilweise propagandistisch, teilweise sogar gewalttätig. Scheinbar merken nicht mal die ehrlichen Kräfte unter solchen Leuten, wie sehr sie sich zum Erfüllungsgehilfen der Herrschenden machen. Da stehen dann solche Antifaschisten zusammen mit Funktionären des kapitalistischen Staats- und Regierungsapparates und machen Front gegen die widerständigen Menschen der Demokratiebewegung. Solche Leute merken dann nicht mal, wie schwach ihre Mobilisierungsfähigkeit diesbezüglich inzwischen geworden ist, obwohl sie teilweise meterlange Schals brauchen, um so etwas wie eine Kette gegen die „Nazis“ vorzugaukeln.
In diesem Land ist es in der Regel kein Problem gewesen und wahrscheinlich auch heutzutage nicht, gegen tatsächliche Nazis zu mobilisieren. Oftmals kommt bei solchen Gelegenheiten ein Vielfaches an antifaschistisch gesonnenen Menschen zusammen, als bei den versammelnden Nazis. Und so gelingt es häufig, Aufmärsche oder Kundgebungen dieser Nazibande zu verhindern. Nicht selten geraten antifaschistische Mobilisierungen mit dem Staatsapparat in heftigen Konflikt, weil dieser Nazikundgebungen in der Regel intensiv schützt. In der Bevölkerung ist diese Nazibande verpönt und verrufen, es gibt wenige Menschen die etwas mit einer durchgeknallten, rassistischen und potentiell mörderischen Truppe wie dieser Nazibande, zu tun haben wollen. Ganz anders der hiesige Staatsapparat, unabhängig davon, wer die Funktionen besetzt. Verschleierungen von Naziverbrechen, schreddern von belastendem Material, verhätscheln von überführten Naziverbrechern ist doch irgendwie an der Tagesordnung. Auch die Linkspartei unterscheidet sich da nicht, wo sie mit in der Regierung sitzt.
In der Bevölkerung ist diese Nazibande also offensichtlich weitestgehend geächtet. Trotzdem haben gewisse linke Strukturen, erkennbar immer stärker werdende Probleme, gegen „Nazidemonstrationen“ zu mobilisieren, bei denen es sich auch eigentlich um Manifestationen der Demokratiebewegung handelt. Die Bevölkerung ist ja auch nicht blöd, auch wenn mancher sich als Linker verstehende dies scheinbar so sieht. Soviel Erkenntnis hat sich in der sogenannten Normalbevölkerung trotz aller Hetze gegen die Demokratiebewegung schon durchgesetzt, dass die ganz überwiegende Mehrheit bei solchen Manifestationen zu Unrecht als Nazis deklariert wird. Die sogenannte Normalbevölkerung erkennt auch, je mehr sich solche Menschen den öffentlichen Raum erobern, dass solche Manifestationen nicht von Nazis dominiert werden und in der Regel Forderungen erhoben werden, die eine volle Berechtigung und nichts faschistisches an sich haben. Und so kommt es dann zu Situationen, wie beispielsweise in Berlin/Tegel, wo sich seit einiger Zeit montags eine immer stärker anwachsende Demonstration der Demokratiebewegung formiert. In den letzten beiden Wochen wurde von einigen Pseudolinken und man höre und staune, von den Parteien, welche die Landesregierung stellen, dazu aufgerufen gegen diese Demonstration zu protestieren. Ein zu Recht jämmerlicher Haufen, beim ersten Mal von 50 Leuten und beim zweiten Mal von 100 Leuten und das ist schon sehr wohlmeinend gerechnet. Hier ist es offensichtlich nicht gelungen, die Bevölkerung hinters Licht zu führen und zu missbrauchen. Die Demonstration der Demokratiebewegung erreichte wahrscheinlich eine Zahl von über tausend Teilnehmern. Interessante Sondererscheinung in Tegel: es gab mindestens beim letzten Mal eine Beteiligung von Dutzenden als Feuerwehrleute erkennbare Teilnehmer, das hatte irgendwie was. Ähnliche Kräfteverhältnisse hat man an vielen Orten, an denen sogenannte Antifaschisten meinen, gegen die Demokratiebewegung geifern und hetzen zu müssen. Für Diskussionen stehen solche vorgeblichen Demokraten dann leider in der Regel nicht zur Verfügung, da fehlt es wohl an Argumenten, bzw. können die dicken Lügen, welche dort sehr häufig verbreitet werden, natürlich nicht belegt werden. Eher selten, oder sogar fast nie, kommen in Orten annähernd große Zahlen an sogenannten Antifaschisten zusammen, wie bei der Demokratiebewegung. Bei solch einem Ergebnis ist auch häufig noch der kapitalistische Staatsapparat behilflich, indem er die Menschen der Demokratiebewegung drangsaliert und z.B. deren Manifestationen verbietet. Jeder der wie wir Erfahrungen im antifaschistischen Kampf hat und es ehrlich meint, müsste doch eigentlich nachdenklich werden, bei dieser Gemengelage und diesen verdrehten Verhältnissen.
K. Lehmann / Elke Haber 26.1.2022