EINIGE GEDANKEN…..
…..ÜBER DIE SINNHAFTIGKEIT, SICH VON SOGENANNTEN RECHTSPOPULISTEN, VERBESSERUNGEN FÜR DIE GESELLSCHAFTLICHE SITUATION ZU ERHOFFEN
Die derzeitige Situation in diesem Land ist durchaus geeignet, vielen Menschen, die in dieser Gesellschaft sozial und ökonomisch an den Rand gedrängt werden, Teile der Politik von sog. Rechtspopulisten, als eine Alternative erscheinen zu lassen. Aber auch Menschen denen es zwar noch wirtschaftlich gut geht, die aber dennoch mit der ganzen Propaganda für dekadente Entwicklungen in diesem Land ein ernstes Problem haben, werden von der Propaganda sog. Rechtspopulisten angesprochen.
Das hat natürlich auch etwas damit zu tun, das diese Menschen wenige Möglichkeiten haben, ihre Überzeugungen und Befürchtungen überhaupt, bzw. ungefährdet zu äußern. Die inflationäre Verwendung von Begriffen wie faschistisch, homophob oder nationalistisch, für die es oftmals nicht mal ansatzweise eine Berechtigung gibt, mahnt erstmal alle Menschen zur Vorsicht, die bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen anders sehen, als ein Teil der Linken und die herrschende Klasse.
Wir wissen ja wovon da die Rede ist. Eine kritische Haltung zur Frage der Homosexualitätspropaganda, oder in der Flüchtlingsfrage und anderen die Gesellschaft aufwühlenden Fragen, kann schnell zu einer Einordnung, als rechter oder homophober Mensch führen, ohne das es dafür inhaltlich eine Berechtigung gibt. Eine kritische Haltung bezüglich der Vorgehensweise der herrschenden Klasse, eines Teils der Linken und ihrer Gallionsfigur und Möchtegern-Monarchin Merkel, wird nicht geduldet. Und so sehen einige Menschen scheinbar nur noch bei sog. Rechtspopulisten die Möglichkeit, ihre Überzeugungen und Sorgen auch zu äußern, bzw. wählen diese in der Hoffnung, dass sich dadurch etwas ändert.
Nun sind das ja auch erstmal nur kleinere Teile der Bevölkerung, die sich da verrennen. Das Drama aber ist, das erhebliche Teile der Bevölkerung eher abwartend der Entwicklung zusehen, obwohl doch so viele Menschen wie möglich gebraucht werden, um dem sog. Rechtspopulismus und insbesondere der mit ihm verbundenen Gefahr für einen tatsächlichen Faschismus in diesem Land, entgegen zu treten.
Die eigentliche natürliche Verbündete, für solche unzufriedenen und kritischen Menschen, eine revolutionäre Linke, fehlt in diesem Land leider weitestgehend. Vieles von dem was hier als Linke firmiert, hat wenig Verbindung insbesondere zu den unteren Schichten dieses Landes. Teilweise abgeschottet wie eine Sekte, mit abgehobener Sprache und Gepflogenheiten, reicht es oftmals nicht mal dazu bei Demonstrationen, in allgemein verständlicher Sprache dieses Landes, Parolen zu formulieren. Leider passt dies auch zu der abgehobenen und verächtlichen Haltung gegenüber breiten Kreisen der Bevölkerung. Und führt dadurch aktuell zu einigen Personalproblemen bei Linken und Antifaschisten, anlässlich der immer zahlreicher werdenden Kundgebungen und Demonstrationen von sog. Rechtspopulisten, aber auch von Nazis.
KANN DENN DAS EINLASSEN AUF KRÄFTE, DIE AUCH RECHTE POSITIONEN VERTRETEN, EINE LÖSUNG SEIN
Obwohl ja insbesondere die sog. Rechtspopulisten teilweise drückende Probleme der Gesellschaft recht raffiniert aufgreifen, am Hauptwiderspruch dieses Landes, dieser Gesellschaft kratzen sie eben auch nicht. Im Gegenteil, sind sie ebenfalls Repräsentanten und Verfechter der kapitalistischen Ausbeutung. Der Ausbeutung des Menschen, durch den Menschen. Gleiches gilt für die Nazis, auch wenn diese das teilweise zu verschleiern versuchen.
Die herrschenden kapitalistischen Verhältnisse in diesem Land, aber auch international und die damit verbundenen Kriege, Vertreibungen und diverse weitere Verwerfungen, sind die Grundlage für die Probleme, mit denen wir schon lange und aktuell verstärkt zu kämpfen haben. Und diese Verhältnisse machen eine Kriegsgefahr erkennbar, die weit über das hinausgehen kann, was wir zurzeit an Auseinandersetzungen erleben müssen.
Diese Fragen werden von den sog. Rechtspopulisten natürlich nicht wirklich aufgegriffen und bekämpft, denn sie gehören ja der Klasse an, die von diesen Verhältnissen vorrangig profitiert.
Leider werden diese Fragen aber auch wenig von der Linken dieses Landes aufgegriffen, da gibt es scheinbar wichtigere Themen.
Die arbeitenden Menschen dieses Landes und all jene, die eine fortschrittliche Entwicklung der Gesellschaft anstreben, müssen selbst aktiv werden. Gewerkschaftsfürsten, verschiedene Repräsentanten der Linken und diverse Führungsfiguren vorgeblicher Interessenvertretungen der Bevölkerung, müssen leider oftmals eher zum Jagen getragen werden, wenn überhaupt mit diesen Leuten noch irgendetwas fortschrittliches möglich ist.
Das muss aber auch dringend geschehen, anstatt hier irgendwelchen sog. Rechtspopulisten lamentierend auf den Leim zu gehen, oder sich die Entwicklungen abwartend anzusehen. Stattdessen muss verstärkt der Kampf gegen die herrschenden kapitalistischen Verhältnisse aufgenommen werden. Das wird wahrscheinlich hart, unter Umständen gefährlich, aber es ist eben offensichtlich auch zwingend notwendig.
Alles was der Kapitalismus mittels seiner Propagandisten vorgegaukelt hat - gutes Leben, Frieden, gut umsorgt alt werden - zerplatzt doch Blase für Blase und galt für unsere Kollegen, die der internationalen imperialistischen Ausbeutung ausgesetzt sind, sowieso nicht. Unter dem Strich zeigt sich immer deutlicher die Fratze des überholten, unmenschlichen kapitalistischen Systems, das krampfhaft versucht seinen gesetzmäßigen Krisen und seinem Untergang zu entkommen.
Was die Lage für alle entschlossenen Menschen natürlich enorm schwierig macht, ist die Tatsache, dass eine Linke die Aufklärung und Organisierung durchführen könnte, offensichtlich sehr schwach ausgeprägt ist. Aber der Kampf muss ja aufgenommen werden, da wäscht uns kein Regen ab, auch wenn es erstmal in kleinen Schritten vorwärts geht.
ÜBER FRAGEN DER NATION, DER BEVÖLKERUNG (DEM VOLK), UND DEN SITTLICHEN BEDINGUNGEN DIESES LANDES
Deutschland hat im 19. Jahrhundert eine starke Arbeiterbewegung hervorgebracht. Dieses Land hat so große Köpfe wie Karl Marx, Friedrich Engels aber auch Karl Liebknecht und in gewisser Weise auch Rosa Luxemburg hervorgebracht. Deutschland hat hunderttausende Kämpfer gegen den Nazi-Faschismus, mit Ernst Thälmann als führende und herausragende Person an der Spitze, hervorgebracht.
Wie dieser haben unzählige deutsche antifaschistische Kämpfer und deutsche Kommunisten als erste ihr Leben, oder ihre Freiheit gelassen in diesem heroischen Kampf. Deutschland hat unzählige große Köpfe aus Wissenschaft und Technik, und viele kämpferische Gewerkschafter hervorgebracht, die für eine Weiterentwicklung der Gesellschaft eingetreten sind, oder sogar dafür gekämpft haben.
Das war zum Beispiel die internationale Kollegenschaft von Pierburg/Neuss, von Ford Köln, aber auch die kämpfenden Gewerkschafter der GDL. Deutschland hat so viele selbstlose Menschen hervorgebracht, wie zum Beispiel die tausenden oder sogar zehntausenden ehrenamtlichen Helfer für die vielen aktuellen Flüchtlinge.
Das ist doch ebenfalls deutsche Nation, oder deutsche Bevölkerung. Und es gibt doch keinerlei Berechtigung, dieses Land und seine Menschen auf die Herrschaft und die Verbrechen der Nazis, in einem relativ kurzen Zeitraum, zu reduzieren. Oder auf die Naziverbrecher, die hier aktuell versuchen Pogrome zu entfachen.
Was ist das für eine fragwürdige Herangehensweise, zu versuchen, die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in dieser Weise zu diskreditieren und sich sogar in Parolen versteigen, die solchen Menschen den “Volkstod“ wünscht?
Das ist doch selbst eine faschistische Positionierung.
Bezüglich der Aufarbeitung des Versagens, welche die Machtergreifung der Nazis ermöglichte, muss sich doch die inzwischen sehr gemischte Bevölkerung dieses Landes, in ihrer überwiegenden Mehrheit keine Ignoranz nachsagen lassen.
Nazis sind zwar selbstverständlich gefährlich, aber ihr derzeitiger politischer Einfluss und Rückhalt in der Bevölkerung ist unerheblich.
Darum müssen diese Kräfte, die der deutschen Bevölkerung, unabhängig von ihrer starken ethnischen aber auch bewusstseinsmäßigen Veränderung seit 1945, ein ewiges Nazitum andichten, zu Hilfsmitteln greifen. Dafür braucht es dann Krücken. Und so wird die rechtslastige AFD durchaus häufig als faschistische Organisation deklariert.
Menschen, die nicht unbedingt der Überzeugung sind, dass Homosexualität eine natürliche Form der Sexualität ist, aber ansonsten kein Problem mit dem Zusammenleben mit Homosexuellen haben, werden dann nicht nur automatisch als homophob, sondern oftmals auch noch gleich als Rechte oder Nazis deklariert.
Die Benennung von Problemen mit Menschen anderer Kulturkreise, die auch nicht selten selber keine Bereitschaft haben, sich auf die hier dauerhaft lebenden Menschen jeglichen nationalen Ursprungs einzulassen, führt automatisch zu gleichen Reaktionen wie oben genannt.
Das ist eine gefährliche Vorgehensweise und durchaus geeignet Rassisten und Faschisten, Menschen in die Arme zu treiben. Außerdem übt man da, wie auch in anderen Fragen, einen deutlichen Schulterschluss mit wesentlichen Teilen der herrschenden Klasse.
Die Bevölkerung dieses Landes, hat in ihrer überwiegenden Mehrheit, die Lehren aus der Zeit des Nazifaschismus gezogen. Erhebliche Teile haben sowieso andere Wurzeln, verstehen sich aber inzwischen als Deutsche oder auch nicht.
Es wurde in diesem Land auch in den letzten Jahrzehnten diverse Errungenschaften erkämpft, bzw. durchgesetzt. Dazu gehören die weitgehendste säkulare Grundlage, die relativ weitgehende Gleichberechtigung von Mann und Frau, aber auch eine relative Sicherheit in sozialen Bereichen.
Einige dieser Bereiche werden seit einiger Zeit wieder in Frage gestellt - teilweise sehr massiv. Das Kritische Menschen darüber empört sind, ist nachzuvollziehen. Das man deswegen Rassisten oder Faschisten hinterherläuft, ist nicht zu entschuldigen, auch wenn erhebliche Teile der Linken an diesem Punkt versagen.
HABEN WIR DEN MUT ZU KÄMPFEN UND HABEN WIR DEN MUT ZU SIEGEN
Die Kneipen- und Stadionschläger haben sich ja nun mit den Nazis verbandelt, oder waren sie dies sowieso schon? Sie treten hier gegen Menschen gewalttätig auf, von denen der eine oder andere ein Schlot, oder sogar Verbrecher ist. Sie treten aber auch gewalttätig, gegen die übergroße Mehrheit unter den aktuellen Flüchtlingen auf, die tatsächlich aus blanker Not zu uns geflohen sind, oder um ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Was ja durchaus allzu menschlich ist. Diese feigen Pogromhelden haben keine Hemmungen traumatisierte Menschen, Frauen auch Schwangere und Kinder zu ängstigen oder sogar anzugreifen.
Was ist das für ein Viehzeug? Was haben solche Handlungsweisen noch mit menschlichen Handlungsweisen zu tun?
Alle diejenigen, die zu recht erbost und besorgt über die Machenschaften und die Benutzung von Flüchtlingen als Hebel für innergesellschaftliche Auseinandersetzungen sind, dürfen sich auf diese Verbrechen nicht einlassen.
Wer erbost ist, über die weitest gehende Gleichschaltung der Medien, die dazu führt, dass z. B. ein Gewaltexzess gegen Frauen, wie Silvester versucht wird unter den Teppich zu kehren. Aber auch im alltäglichen Betrieb weitgehend nur das berichtet wird, was erlaubt ist, dürfen sich natürlich nicht für rassistische Pogrome missbrauchen lassen. Das wäre falsch und äußerst feige. Wer die schwerwiegenden Probleme in dieser Gesellschaft, wie sie teilweise aus dem Umfeld von Pegida und AFD geäußert werden, tatsächlich als schwerwiegend und bedrückend ansieht. Der wird nicht umhinkommen, sich mit denen auseinanderzusetzen, die dafür tatsächlich verantwortlich sind. Flüchtlinge und andere Menschen sind für diejenigen Cliquen der herrschenden Klasse, die ihr Süppchen auf den aktuellen Verhältnissen kochen wollen, nur Manövriermasse.
Natürlich kann man hier nicht zusehen, wie dem Islamismus der Boden bereitet wird. Wie die Einheit europäischer Staaten scheinbar systematisch zerstört und die Kriegsgefahr erheblich erhöht wird. Die Flüchtlinge aber sind selber Opfer. Und auch wenn jedem logisch denkenden Menschen klar sein muss, dass diese Art der Einwanderungspolitik, ohne Diskussion und durch die Hintertür zu vollziehen, weder für Deutschland und die hier lebenden Menschen gut ist, aber in der Regel auch nicht für die Flüchtlinge und ihre Herkunftsländer, dürfen die Flüchtlinge kein Angriffsziel sein. Im Gegenteil müssen sich alle gutwilligen Menschen erheben und die Faschistenbande zurückschlagen - die Polizei hat ja da in der Regel gewisse Defizite.
Es gibt genug berechtigte Gründe, hier auf den Tisch zu hauen und die Machtfrage zu stellen, aber es gibt nicht einen berechtigten Grund, Flüchtlingsheime anzugreifen.
Die herrschende Klasse und breite Teile des Staatsapparates sind die verantwortlichen Institutionen / Schichten für die gesellschaftliche Situation. Wenn die Aussagen über die zunehmenden Belastungen berechtigt sind, und wir halten sie für berechtigt, dann müssen sich Zorn und Forderungen aber auch an die richtige Adresse richten.
Einige Kollegen aus Berlin 5.3.2016