EINIGE GEDANKEN…..

…..ÜBER DIE LOSUNG „KAPITALISMUS FÜHRT ZUM FASCHISMUS, KAPITALISMUS MUSS WEG“

 

In den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war dies eine Losung, welche durchaus auf Demonstrationen recht häufig zu hören war. Und ich empfinde diese Losung auch heute noch als äußerst zutreffend - viel Wahrheit kurz auf den Punkt gebracht. Nun hat ja auch die kapitalistische Gesellschaftsordnung verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen. Und eine solche harte und negative Einschätzung kann man sicher nicht auf alle Nuancen einer frühen kapitalistischen Ordnung anwenden, die ja doch noch vorwärtsweisende, die gesellschaftliche Entwicklung vorantreibende Elemente hatte und insbesondere ihrer Vorgängergesellschaftsordnung dem Feudalismus gegenüber eine eindeutig fortschrittlichere Rolle einnahm.

 

Seit geraumer Zeit ist aber in dieser Gesellschaftsordnung, die sich inzwischen in diversen Staaten zum Imperialismus entwickelt hat feststellbar, dass die Vertreter dieser Gesellschaftsordnung, jene Klasse also die in erster Linie den Nutzen aus dieser Ordnung zieht, die Vorwärtsentwicklung der Gesellschaft auf allen Ebenen zu bremsen versucht. Und solch eine Entwicklung ist meiner Meinung nach auch nur logisch und konsequent.

 

UNTERGEHENDE GESELLSCHAFTSORDNUNGEN UND DEREN HERRSCHENDE KLASSEN WERDEN SICH WOHL IMMER GEGEN IHREN UNTERGANG ZUR WEHR SETZEN.

 

Wenn sich eine höhere Form der gesellschaftlichen Entwicklung durchsetzt, was natürlich ein mehr oder weniger langer Prozess ist, hat dies ja immer etwas mit einer effektiveren Produktionsweise und der damit verbundenen sozialen Lage der Masse der Bevölkerung und insbesondere der arbeitenden Bevölkerung zu tun. Dies spielte bei der Ablösung der Sklavenhalterordnung durch den Feudalismus eine Rolle, war bei der Ablösung des Feudalismus durch den Kapitalismus der Fall und zeichnet sich immer deutlicher auch an der Entwicklung der kapitalistischen Ordnung ab. Mit der Forcierung der industriellen Produktion hat ja der Kapitalismus Grundlagen geschaffen, die immer größere Erkenntnisse der Wissenschaft und immer größere Erfolge der Technik ermöglichten. Und er hat sich seinen eigenen Totengräber erschaffen, nämlich die Arbeiterklasse.

 

Das arbeitende Menschen sich auf Dauer nicht bieten lassen werden, dass die enormen Werte die sie mittels ihrer Arbeitskraft schaffen, von einigen wenigen eingeheimst werden und nicht dem gesamtgesellschaftlichen Wohl zugutekommen, ist erwartbar und hat Gesetzmäßigkeit. Das arbeitende Menschen sich in den von Kapitalisten/Imperialisten angezettelten Kriegen der unterschiedlichsten Art nicht verheizen lasen wollen und auch das massakrieren ihrer Klassengeschwister und anderen unschuldigen Menschen überhaupt nicht hinnehmen wollen, ist ja auch einer gewachsenen fortschrittlichen und Arbeiterbewegung verbundenen Entwicklung geschuldet. Auch wenn es im Moment insbesondere bei uns, aber auch in der Welt, nicht unbedingt danach aussieht, aber der revolutionäre Anspruch auf eine Ordnung ohne Ausbeutung ist in der Welt. Die gesellschaftlichen Widersprüche werden die Entwicklung vorantreiben, wie sie es immer getan haben in der Menschheitsgeschichte. Und wie auch immer Revolutionäre diese Gesellschaftsordnung nennen werden die daraus entsteht, ob Sozialismus/Kommunismus, oder ob sie neue Begriffe finden werden, es wird eine höhere Form der gesellschaftlichen Entwicklung geben.

 

Dem kapitalistischen System wohnt ein Problem inne, zumindest ein Problem für die herrschende kapitalistische Klasse, eine immer höhere Entwicklung bringt eben auch die Unsinnigkeit zu Tage dieses System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen aufrecht zu erhalten. Die heute schon bekannten Möglichkeiten bspw. des Internet, oder der preiswerten Energieerzeugung im Überfluss aus der Kernkraft, könnten ja eine bisher nicht gekannte Entwicklung nehmen, wenn sie denn von den Fesseln der kapitalistischen Ordnung und des Privateigentums befreit wären. Dies könnte das Leben der Masse der Bevölkerung enorm erleichtern und Schübe von fortschrittlicher Entwicklung auf allen Ebenen der gesellschaftlichen Entwicklung auslösen.

 

Aber da gibt es tatsächlich erhebliche Beharrungskräfte in der herrschenden Klasse, welche die Notbremse für ihre Ordnung ziehen möchten, um die Notwendigkeit einer fortschrittlichen Veränderung der Gesellschaft nicht so sehr offenkundig werden zu lassen. Und solche Beharrungskräfte hat es mit Sicherheit immer gegeben in der menschlichen Gesellschaft, wenn sich abgezeichnet hat, dass das Alte sich überholt hat und am verfaulen ist. Nun wird jede Zeit ihren eigenen Unterdrückungsmechanismus und ihre eigenen „Faschisten“ gehabt haben, wie auch immer diese sich nannten.

 

Der heutige und schon länger grassierende Faschismus ist allerdings die direkte Antwort der herrschenden kapitalistischen Klasse auf eine sich entwickelnde und immer bewusster werdende Arbeiterklasse und die Angst vor dem Sturz der kapitalistischen Ordnung. Der deutsche Nazi-Faschismus, aber natürlich nicht nur dieser, hat zur Genüge aufgezeigt, dass er mit der kapitalistischen Ordnung und all ihren Instanzen aufs engste verwoben ist, Blut vom Blut und Fleisch vom Fleisch der Bourgeoisie, wenn man so will. Nicht zufällig waren insbesondere Kommunisten und andere aufrechte Linke seine ersten zahlreichen Opfer. Allerdings muss man auch festhalten, dass es nicht wenige aufrechte Antifaschisten in den Reihen der Bourgeoisie gab, die eine tiefe Abscheu gegenüber einer derartig viehischen Ideologie hatten und haben. Viele solcher aufrechten Antifaschisten nahmen ebenfalls den Kampf gegen solche Bestien auf und nicht wenige zahlten und zahlen dafür ebenfalls einen hohen Preis.

 

Dies ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass der Faschismus das Unterdrückungs- und Mordwerkzeug der herrschenden kapitalistischen Klasse ist, wenn sie ihre Macht in Gefahr sieht. Und insbesondere beim Nazi-Faschismus muss man festhalten, dass er nicht wenig auch durch britische und US-imperialistische Kreise gefördert und aufgepäppelt wurde, teilweise selbst dann noch, als sich solche Kräfte schon offiziell miteinander im Krieg befanden.

 

WAS BEDEUTET DAS FÜR DIE AKTUELLE LAGE ?

 

Was beinhaltet der Faschismus also auch heute noch? Zusammengefasst würde ich sagen, fanatische Verhinderung des gesellschaftlichen Fortschritts auf allen Ebenen. Alles was das kapitalistische System ins Wanken bringen kann, muss in letzter Konsequenz vernichtet werden. Solche Schlussfolgerungen sind dann auch eine plausible Erklärung für die absolut Menschenverachtende und monströse Brutalität von Faschisten im Allgemeinen und von Nazi-Faschisten im Besonderen. Wobei solche Kreaturen nicht unbedingt ein Hakenkreuz mit sich rumschleppen oder sich ganz offiziell zu solch einer speziellen Ideologie bekennen müssen. Es wäre schon Aussagekräftig genug, wenn solche Elemente sich gegen den Fortschritt stemmen und deutlich machen würden das sie das bestehende System mit Zähnen und Klauen verteidigen und den gesellschaftlichen Fortschritt ersticken wollen.

 

Nun haben solche Vorgänge ja oftmals eine längere Entwicklung. Dass die „Wertebasierte Weltordnung“ der westlichen Imperialistenbande seit längerer Zeit erheblich ins Wanken gerät und in letzter Zeit sogar beschleunigt, ist ja durchaus erkennbar. Das solche Elemente ihre Weltordnung auf der Unterdrückung und Ausbeutung des größten Teils der Weltbevölkerung aufbauen, wird für viele Menschen auch immer erkennbarer. Das solche Elemente sich in steter Furcht vor Machtverlust und Sturz ihrer Gesellschaftsordnung befinden, ist nachvollziehbar. Das solche Elemente sich Vorgehensweisen und Maßnahmen überlegen um solch einem Untergang entgegen zu wirken, habe ich schon erwähnt und liegt auf der Hand. Und wenn man sich nun bspw. die Entwicklung in diesem Land ansieht, muss man festhalten das man der hiesigen Bevölkerung lange Zeit relativ viel „Freiheiten“ gelassen hat von Seiten der herrschenden Klasse. Zumindest gilt dies im Vergleich mit der viehischen Unterdrückung anderer Bevölkerungen durch den Imperialismus, auch die Kriegstreiberei wurde zumindest in Europa eher auf einem niedrigen Level betrieben. Das hat sich aber seit einiger Zeit massiv verändert, muss man realistischer Weise inzwischen feststellen.

 

Zeitenwende heißt wohl der neue Zustand, relativ offene Diktatur und intensive Kriegsvorbereitungen sind sein Merkmal. Bevölkerungen die sich längere Zeit recht lässig gegenüber dem kapitalistischen Staatsapparat verhalten konnten, wird jetzt eingebläut, das Unterwerfung gegenüber demselben jetzt das Gebot der Stunde ist. Große Teile der Bevölkerung in faschistoider Weise einsperren, zum Impfen mit fragwürdigen Stoffen zwingen, brutal verfolgen und drangsalieren selbst bei kleinsten „Vergehen“ gegen absurde Verordnungen, das ist die Vorgehensweise, die mit der Corona-Diktatur eingeführt wurde. Wer Krieg führen will und daran lassen beträchtliche Teile der Herrschenden ja keinen Zweifel aufkommen, braucht natürlich ein ruhiges Hinterland und Kanonenfutter. Und so bekommt natürlich alles seinen Sinn. Wer sich mal das äußerst brutale Vorgehen des kapitalistischen Staatsapparates gegen sogenannte palästinasolidarische Demonstrationen ansieht, kann erkennen wohin die Reise geht.

 

In diesem Land konnte von Meinungsfreiheit, Demonstrationsfreiheit und Pressefreiheit schon früher nicht wirklich die Rede sein, inzwischen wird aber sehr offen selbst die heuchlerische Maske von bürgerlicher Demokratie fallen gelassen. Es gibt sicher an den palästinasolidarischen Demonstrationen auch das eine oder andere zu kritisieren, die Brutalität mit der unter fadenscheiniger Begründung versucht wird solchen Menschen das demonstrieren auszutreiben, ist aber auf keinen Fall gerechtfertigt. Solch eine Vorgehensweise kann aber für kritische Menschen durchaus einen Ausblick geben, was denn auf ganz andere Bevölkerungsgruppen demnächst zukommen wird. Sowohl die Demokratiebewegung gegen die Corona-Diktatur, aber auch Teile der Friedensbewegung, sind ja auch schon in den Genuss des neuen Selbstbewusstseins des kapitalistischen Staatsapparates gekommen. Eine solche Vorgehensweise soll womöglich zur Normalität werden, zumindest bei solchen Manifestationen, die nicht nach dem Drehbuch der herrschenden Klasse ablaufen.

 

Man konnte in den letzten Jahren als kritischer Beobachter feststellen, dass der Schritt von bürgerlicher Demokratie im Kapitalismus zum Faschismus scheinbar nicht sonderlich groß ist. Und diejenigen, die für den Verfall, den Rückschritt, die Unterdrückung von großen Teilen der Bevölkerung, die Dekadenz und Perversion in dieser Gesellschaft eintreten, sind sicherlich unter offenen Faschisten zu finden, zum Teil wahrscheinlich auch bei der AFD, ansonsten aber auch querbeet durch fast alle bürgerlichen Parteien dieses Landes. Und wenn hier bestimmte Kräfte mit dem Finger auf die AFD weisen und schreien haltet den Dieb, dann haben sie damit zumindest teilweise recht, aber es ist in gewisser Weise eben auch ein Ablenkungsmanöver.

 

 

K. Lehmann   29.7.2024