EINIGE GEDANKEN…..
…..ÜBER KAPITALISMUS UND DIE NOTWENDIGKEIT, DEN GORDISCHEN KNOTEN AUCH DURCHZUSCHLAGEN
Während in Frankreich beträchtliche Teile der Bevölkerung den Kampf für soziale Verbesserungen sehr mutig aufgenommen haben und damit die herrschenden Verhältnisse, nicht nur in Frankreich angreifen und in Frage stellen, ist es damit in unserem Land doch bisher weitestgehend traurig bestellt in dieser Hinsicht.
Offensichtlich stehen immer noch die sozialen Aspekte im Vordergrund des Kampfes der sogenannten Gelbwesten in Frankreich, auch wenn krampfhafte Versuche durchaus spürbar sind, diese Bewegung ebenfalls in eine ökologische, rückwärtsgewandte und dekadente Bewegung zu wandeln. Dies wirkt bisher nicht sonderlich erfolgreich, ist allerdings auch keine Garantie für die weitere Entwicklung.
Im Zuge des 20. Aktionstages in Folge, wurde in verschiedenen Städten sehr deutlich, von sehr vielen Menschen immer wieder skandiert: „Revolution, Revolution….“. Das erscheint uns doch ein deutlicher Hinweis darauf zu sein, dass sich die Klassenwidersprüche verschärfen, zumindest erst mal in Frankreich. Wie bewusst dies jetzt schon von den kämpfenden Volksmassen dort auch so wahrgenommen wird, können wir natürlich letztendlich nicht beurteilen, mangels direkten Einblicks. Allerdings müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich aus solchen mutigen und zähen Kämpfen nicht auch eine bewusste Arbeiterbewegung und Bewegung der unteren Schichten der Gesellschaft entwickeln könnte. Zumindest haben wir den Eindruck, dass die Entwicklung in Frankreich, nach einer doch sehr langen Phase der Stagnation, oder sogar des Rückschritts, tatsächlich erheblichen Grund zur Hoffnung gibt, dass sich der Klassenkampf von Seiten der Entrechteten, Ausgebeuteten und Unterdrückten wieder stärker entwickelt.
KAPITALISMUS HEISST DAS PROBLEM
Das würden wir bei dieser Gelegenheit doch noch einmal anmerken, ohne uns aufspielen zu wollen. Denn diese Grundwahrheit gerät doch immer wieder ein bisschen in Vergessenheit, beziehungsweise wird von den bezahlten Lakaien des kapitalistischen Systems, natürlich auch von dessen Profiteuren, gerne beiseitegeschoben.
In dieser Hinsicht ist in unserem Land eine erhebliche Anzahl von Menschen unterwegs (wahrscheinlich aber auch nicht nur bei uns). Aber die ganzen Lügen und das ganze Geschwafel solcher Propagandisten der kapitalistischen Verhältnisse, kann ja letzten Endes nicht darüber hinweg täuschen, dass die Reichtümer in diesem Land, aber auch in der ganzen Welt, eben von arbeitenden Menschen geschaffen wurden und werden, dass eine ganz überwiegende Mehrheit der Menschheit, diesen Reichtum unter teilweise sehr harten bis lebensgefährlichen Bedingungen erarbeitet hat und erarbeitet. Das allerdings als Gegenpol eine Minderheit der Menschheit sich diese Reichtümer weitestgehend unter den Nagel reißt und die gesellschaftlichen Bedingungen, die dafür die Voraussetzung sind, mal raffiniert und hinterhältig und wo das nicht reicht, mit offener auch mörderischer Unterdrückung verteidigt, ist ebenfalls eine Grundwahrheit.
Das kann in noch schwacher, aber trotzdem recht brutaler Form, wie aktuell in Frankreich stattfinden. Das hat schon ganz andere brutale Ausmaße, in Staaten wie Indien, Bangladesch oder China und überall da wo zum Imperialismus mutierter Kapitalismus meint, Pfründe zu schaffen, oder verteidigen zu müssen, kann das leicht in Hunderttausenden oder sogar Millionen unschuldiger Opfer für den Profit einiger weniger ausufern. Irak, Syrien, oder auch Vietnam, seien hier beispielhaft erwähnt.
Auch die deutsche Spielart des Faschismus, der sogenannte Nationalsozialismus, hat ja seine Rolle als Bollwerk gegen den „Bolschewismus“ durchaus über lange Zeiträume, mit wohlwollender Unterstützung einflussreicher Kreise, anderer kapitalistischer bzw. imperialistischer Staaten spielen dürfen. Auch wenn man teilweise eine Gegnerschaft vorgaukelte und auch in verhaltener Weise praktizierte, fand doch gleichzeitig auch immer eine Unterstützung statt. Schließlich ging es ja um die höheren Werte des kapitalistischen Profitsystems, da durfte lange Zeit auf solche Nebensächlichkeiten, wie rassistischer und kriegerischer Massenmord nicht so viel Gewicht gelegt werden.
Es ist doch so, dass dieses kapitalistische System immer auch den Faschismus in sich trägt. Das kann man exemplarisch auch gerade sehr gut in Frankreich beobachten und erkennen. Diese sogenannte Demokratie, hat ja innerhalb kürzester Zeit sehr deutlich gemacht, was arbeitende Menschen von solch hohlen Phrasen angeblicher Demokratie zu erwarten haben. In dem Moment, wo sie nicht mehr die Schnauze halten und sich nicht mehr ducken, sondern ein auskömmliches Leben für sich einfordern, bekommen sie auch sofort den Knüppel der bürgerlichen Demokratie über den Schädel gezogen.
Von Truppen, die verharmlosend als Polizei, oder sogar Sicherheitsapparat bezeichnet werden, die sich aber vielmehr als Bürgerkriegsarmee und Unterdrückungsapparat gegen den berechtigten Unmut breiter Teile der Bevölkerung entpuppen. Diese gehen doch mit einer Brutalität gegen berechtigt Demonstrierende vor, wie dies lange Zeit in den entwickelten Industrieländern Europas nicht mehr stattgefunden hat und es wirkt gut trainiert und einstudiert.
In den Nachrichten wird ja oft lang und breit über die vorgeblichen Brutalitäten der Sicherheitsorgane in Venezuela berichtet. Über die erheblichen Brutalitäten in Frankreich, gegen beträchtliche Teile der Bevölkerung, mit inzwischen ebenfalls mehreren Todesopfern und hunderten Schwerverletzten, wird dann doch lieber nicht berichtet. Maduro gehört ja auch nicht wie Macron zu den illustren Vertretern eines imperialistischen Staates, da werden dann auch offiziell keine Wahrheiten zugelassen. Wobei sich in Venezuela sowieso die Frage stellt, wer richtet sich da eigentlich gegen wen? Und ist vielleicht das Hauptproblem, dass Venezuela nicht nach der Pfeife des Oberhäuptlings eines beträchtlichen Teils der Imperialistenbande tanzt? Das wollen wir hier aber nicht weiter ausführen.
SCHÖNES RUHIGES GEMÜTLICHES DEUTSCHLAND ?
Täusche sich da mal niemand. Auch wenn beträchtliche Teile dessen, was sich hier als Linke begreift, in einem erheblichen Ausmaß damit beschäftigt ist, sogenannte Genderfragen zu lösen, Dekadenz zu propagieren und ganz wichtig, die apokalyptische Klimakatastrophe zu verhindern. Es gibt gravierende gesellschaftliche Fragen, die auch hier zu lösen sind. Und zwar ebenfalls Fragen, welche sich aus dem Gegensatz von Kapital und Arbeit ergeben und dies sind nicht die Themen, welche hier von der herrschenden Klasse vorgegeben und erlaubt sind.
Man kann nur hoffen und sollte natürlich auch darauf hin arbeiten, dass sich die positiven Entwicklungen, die unbestreitbar derzeit in einem erheblichen Ausmaß in der Gelbwestenbewegung Frankreichs stattfinden, auch eine Auswirkung in Richtung unseres Landes haben - wäre ja auch nicht das erste Mal.
Dass hier tausende Schüler aufgrund von apokalyptischer Weltuntergangs-propaganda reaktionärer Kreise dieser Gesellschaft, auf die Straße gehen, ist traurig. Das kann man aber natürlich nicht in erster Linie diesen jungen Menschen vorwerfen. Die rückwärtsgewandten Kreise, die dies initiieren und puschen, weil sie die gesellschaftliche Weiterentwicklung ausbremsen wollen, die sind allerdings schon verantwortlich für ihre Handlungen. Aber unter Umständen durchschauen oben genannte junge Menschen auch sehr bald, dass ihr gesellschaftliches Engagement benutzt und sie für eine Rückwärtsentwicklung missbraucht werden sollen.
Es wäre zu wünschen, dass sich die Wut von jungen getäuschten Menschen, dann gegen diejenigen richtet, welche sie belogen und missbraucht haben. Allerdings ist es auch so, dass es Schichten in der Bevölkerung gibt, die so abgehoben, so privilegiert leben, dass sie überhaupt keine Vorstellungen, nicht mal eine Ahnung davon haben, unter welchen Härten arbeitende Menschen oftmals ihr Leben bewältigen müssen. Schichten, welche man in ihrer Sattheit scheinbar leicht für die unterschiedlichsten Weltuntergangsszenarien begeistern kann und auch für diverse andere verquere Entwicklungen. Die Distanz zwischen den Angehörigen der hiesigen herrschenden Elite, insbesondere dessen durchökologisierten Teil und beispielsweise eines Beschäftigten in der Braunkohle, oder anhängender Gewerke, ist offensichtlich erheblich, da liegen Welten dazwischen.
Dies gilt schon für unser Land, viel mehr aber noch gegenüber den arbeitenden Menschen in weniger entwickelten Staaten. Nicht umsonst sind ja auch in Frankreich bestimmte Teile der sogenannten Elite, wozu man leider auch Teile der Linken zählen muss, vollkommen überrascht vom Aufstand der Gelbwesten gewesen und konnten zuerst gar nicht begreifen woher so etwas so plötzlich kommt.
Deshalb muss man gerade auch bei uns scharf aufpassen, dass es nicht doch rechten Kreisen gelingt, den auch hier schwelenden Unmut in erheblichen Teilen der Bevölkerung und gerade auch der arbeitenden Bevölkerung, zumindest teilweise für sich zu nutzen.
DEMO, AM 6.4.2019. BERLIN / ALEXANDERPLATZ / 12 UHR
Es ist gut, wenn sich in existenziellen Fragen der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung, wie es die Wohnungs- und Mietenfrage ist, etwas bewegt, Unruhe entsteht und sich möglichst viele Menschen erheben um dagegen anzugehen. Die Masse der Bevölkerung hat in den politischen Gruppierungen, welche hier offiziell als Volksvertreter, oder Parteien, die vorgeblich die Interessen der Bevölkerung vertreten, tatsächlich keinen Rückhalt und keine Unterstützung.
Im Gegenteil, verstehen sich solche Kräfte als Garanten der bestehenden Ordnung dieses kapitalistischen Systems. Sie sind willige, bis fanatische Werkzeuge und Verteidiger der kapitalistischen Ausbeutung, da gebe sich niemand Illusionen hin. Dies gilt für alle diese Truppen, von angeblich ganz links, wie die sogenannte Linkspartei, über SPD, CDU/CSU, FDP, die rechte AFD, Bündnis 90/ DIE GRÜNEN, bis hin zu den offenen Nazis.
Seitdem nun seit Jahrzehnten dieser Betrug stattfindet, kommen ja offensichtlich immer mehr Menschen zu dem Schluss, dass es so nicht weitergehen kann. Kommen zu dem Schluss, das Wichtigste in diesem System, ist der Profit für Industrie-, Immobilien- oder Finanzkapitalisten und äußern immer öfter ihre Empörung darüber. Gerade im Bereich von Miete und Wohnen, scheint es doch inzwischen für viele Menschen überdeutlich zu sein, mit welcher Dreistigkeit sie in diesem System abgezockt und an die Wand geklatscht werden sollen.
Ein Ergebnis dieser Verhältnisse, sind ja Beispielsweise die tausenden Obdachlosen in Berlin, welche doch ein wirklich entlarvendes Zeugnis darüber abgeben, mit welcher Verachtung ein beträchtlicher Teil der hier lebenden Menschen, insbesondere von den Funktionsträgern des kapitalistischen Staatsapparates, behandelt werden.
Besonders perfide ist, wenn sich solche politischen Kräfte, die sowohl für das Verschleudern städtischer Wohnanlagen an Immobilienspekulanten, für den Abriss von intakten Wohnungen, für die wahnsinnige Verteuerung von Miet- und Energiekosten verantwortlich sind, plötzlich als Interessenvertreter von Mietern gerieren wollen.
Das ist ekelhaft und widerwärtig und jeder kann doch den Beschiss sehr schnell spüren, denn die Verhältnisse verschärfen sich ja ungebremst weiter. Die paar Alibimaßnahmen, die hier angeblich im Interesse von Mietern praktiziert werden, kommen doch nur sehr wenigen Menschen zugute. Dies sei diesen auf alle Fälle gegönnt, es ändert nur leider sehr wenig an der Gesamtsituation.
Die zwingend notwendige massenhafte Errichtung von bezahlbaren Wohnungen, wird stattdessen regelrecht sabotiert. Diese abgehobene Bande beweist immer wieder, wie schnell sie agieren kann, wenn es um ihre dekadenten bis reaktionären Lieblingsthemen geht. Insbesondere diese rückwärtsgewandte Ökoideologie hat es ihnen ja besonders angetan. Existenzielle Bedürfnisse der Mehrheit der Bevölkerung zu befriedigen, dafür reicht es nicht und ist auch der notwendige Wille nicht vorhanden.
Ökoideologie ist auch ein wesentlicher Schlüssel, für die Preistreiberei im Bereich Wohnen. Diese ganze schwachsinnige und rückwärtsgewandte, sogenannte Energiewende, hat doch nicht nur die Lebenshaltungskosten im allgemeinen in die Höhe getrieben, insbesondere was den Bereich Wohnen betrifft, hat diese Idiotie doch dafür gesorgt, dass die Kosten regelrecht durch die Decke geschossen sind. Und das dann auch noch bei immer unsicherer werdender Energieversorgung.
Nun gibt es ja Pläne, ursprünglich vom Senat für „nen Appel und nen Ei“ verhökerte städtische Wohnsiedlungen zurück zu kaufen, oder zu enteignen. Nichts gegen enteignen, dann aber bitte im Sinne des Begriffs. Solchen Immobilienspekulanten und Miethaien erst Wohnungen fast schenken, damit diese durch Vernachlässigung der Wohnsubstanz über die Miete eine kräftige Rendite erzielen können, um dann die runtergewirtschafteten Häuser für ein vielfaches des Verkaufspreises zurückzukaufen, oder zu entschädigen. Das wirkt irgendwie schief und es drängt sich der Verdacht auf, dass solch ein Ablauf schon von Anfang an eingeplant war.
Auf jeden Fall entstehen durch solch einen Vorgang, immer noch keine neuen bezahlbaren Wohnungen, die doch aber so dringend gebraucht werden. Oder gehören diese tollen neuen Miniappartements zum Lösungskonzept der Ökoideologen für die breite Masse der Bevölkerung, gepaart mit Essensvorschriften und Mobilitätseinschränkungen, Zuweisungen in belegte Wohnungen wie nach dem Krieg, oder das Schlafburschensystem aus noch ferneren Zeiten haben sie vielleicht auch noch als Lösung parat?
Wenn man sich die Dreistigkeit und Skrupellosigkeit der hiesigen grünelitären herrschenden Kaste so ansieht, kommt man unwillkürlich darauf, dass die so sehr verrufene elitäre Führungsschicht Frankreichs, doch sehr viel Ähnlichkeit mit der unseren hat. Vielleicht ist es an der Zeit, dass insbesondere die arbeitenden Menschen bei uns feststellen, wieviel Ähnlichkeit sie doch auch mit ihren französischen Kollegen haben. Und wenn man schon mal dabei ist, wäre eine Betrachtung von Gemeinsamkeiten mit allen arbeitenden Menschen der Welt vielleicht auch nicht so verkehrt.
Der Kapitalismus hatte seine Berechtigung und Notwendigkeit in der gesellschaftlichen Entwicklung. Diese Zeit ist vorbei, das kapitalistische System wird zum Hemmschuh für eine Weiterentwicklung der Gesellschafft. Und auch wenn offensichtlich Fehler gemacht wurden, bei der Errichtung von Sozialismus in verschiedenen Staaten, ändert das ja nichts daran, dass der Kapitalismus auf den Müllhaufen der Geschichte gehört, wie es so richtig heißt. Und zwar möglichst bevor durch seine Vertreter wiederum, die ganze Welt in einen Abgrund gerissen wird, wonach es im Moment regelrecht stinkt.
EINIGE KOLLEGEN AUS BERLIN 3.4.2019