EINIGE GEDANKEN…..

…..ÜBER DAS GEDENKEN AM JAHRESTAG DER KAPITULATION DES DEUTSCHEN FASCHISMUS

 

Der 8. und der 9. Mai sind in zig Staaten der Welt für viele Menschen wichtige Gedenktage. Der Sieg über den deutschen Faschismus, der 1945 an diesen Tagen durch die bedingungslose Kapitulation dokumentiert wurde, hat auch heute noch für Millionen und Abermillionen Menschen eine große Bedeutung.

Nicht nur von so vielen Menschen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, werden diese mutigen Kämpfer gegen den Faschismus aus tiefstem Herzen gewürdigt. Solch eine Haltung ist durchaus auch in vielen Nationen, weit darüber hinaus verbreitet, denn auch der Kampf gegen den Faschismus war und ist international.

Auch wenn die sozialistische Sowjetunion eine Hauptkraft in diesem Kampf war und letztlich dieser Faschistenbrut in ihrem eigenen Nest den Garaus gemacht hat, so ist doch der antifaschistische Kampf und letztendliche Sieg nicht vorstellbar, ohne den Einsatz von fortschrittlichen und antifaschistischen Menschen auf der ganzen Welt.

 

Wie sehr die Führungen der kapitalistischen Staaten jener Zeit, welche sich im Krieg mit dem faschistischen Deutschland befanden, tatsächlich immer eine aufrichtige Haltung in diesem Kampf an den Tag legten, sei mal dahingestellt. Es ist ja heutzutage kein Geheimnis, dass es durchaus lange Zeit, auch während des Krieges, wirtschaftliche Verflechtungen und somit Unterstützung aus anderen kapitalistischen Staaten für Nazi-Deutschland gab. Auch die Verschleppung wichtiger militärischer Vorgehensweisen durch solche Kräfte, kam dem deutschen Faschismus sicher sehr gelegen. So wurden die faschistischen Kreaturen der reaktionärsten Kreise der herrschenden Klassen zuerst hochgepäppelt und durch oben erwähnte Vorgehensweisen auch nach Beginn des Krieges, mehr oder weniger offen unterstützt. Es ging ja um das Traumziel des internationalen Kapitals: das System,  in dem die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, durch die Revolution der arbeitenden und anderen fortschrittlichen Menschen das erste Mal in der Geschichte beseitigt wurde, schnellstmöglich und gnadenlos wieder rückgängig zu machen. Dies gilt zumindest für einen beträchtlichen Teil der herrschenden Klassen in diesen Staaten, sicher nicht für alle Angehörigen dieser Schicht und für die arbeitende Bevölkerung solcher Staaten sowieso nicht.

 

HAT DIE SOZIALISTISCHE WELTANSCHAUUNG EINE ROLLE GESPIELT IM ANTIFASCHISTISCHEN KAMPF?

 

Antifaschist kann man tatsächlich ja auch sein, wenn man mit Sozialismus nicht allzu viel am Hut hat. Die Barbarei des Faschismus empört ja durchaus auch viele bürgerliche Kräfte, die sich mit dem Sturz der kapitalistischen Gesellschaftsordnung eher nicht anfreunden können. Allerdings hat die herrschende Klasse ja eben auch den Faschismus ins Leben gerufen, um zu verhindern, dass der Sturz der kapitalistischen Gesellschaftsordnung durch die organisierte, sozialistische Arbeiterbewegung  stattfinden kann. Und so war es ja auch nicht wirklich verwunderlich, dass die ersten Opfer, in diesem Falle des deutschen Faschismus, organisierte Sozialisten und andere Linke waren. Und es war auch nicht verwunderlich, dass genau von solchen Menschen dem Faschistenpack der heftigste Widerstand entgegenschlug. Sozialismus und Faschismus sind Todfeinde. Schon vor der Machtergreifung der Faschisten, waren solche Menschen das Ziel ihrer Überfälle und Morde. Nach der Machtergreifung, waren sie das erste Ziel für Mord und Folter, bald auch in sogenannten Konzentrationslagern. Es ist unschwer zu erkennen, dass der Widerstand der sozialistisch geprägten Menschen, eben von Anfang an einer auf Leben und Tod war. Das soll den Mut und die Opferbereitschaft so vieler anderer aufrichtiger Kämpfer gegen den Faschismus nicht schmälern, aber eine Weltanschauung zu haben, anhand derer man solche gesellschaftlichen Exzesse auch einordnen kann, um entsprechend zu handeln, war und ist sicherlich sehr hilfreich in solch existenziellen Lebenssituationen.

 

So war es auch nur folgerichtig, dass eine damals noch sozialistische Sowjetunion dazu in der Lage war, einen Großteil ihrer Bevölkerung für den sogenannten Vaterländischen Krieg gegen den faschistischen Aggressor zu motivieren und zu mobilisieren. Eine Riesenbevölkerung „infiziert“ mit sozialistischem Gedankengut,  konnte in einem Maße mobilisiert werden, dass es gelang, einer hochgerüsteten Militärmaschine, die von einer Ideologie geleitet wurde, welche absolut Menschenverachtend, brutal und gnadenlos versuchte den gesellschaftlichen Rückschritt zurück zu morden, das Genick zu brechen - was für eine heroische Leistung. Unvergessen sollen sie jedenfalls bleiben, jene Menschen welche dies in erster Linie vollbracht haben und insbesondere diejenigen, die das eigene Leben gegeben haben in diesem Kampf. Dies gilt für die antifaschistischen Kämpfer der Völker der Sowjetunion und selbstverständlich auch für alle Kämpfer, die daran beteiligt waren den deutschen Faschismus zu vernichten.

 

Es sollen in diesem Zusammenhang hier nicht die politischen Fehler der sowjetischen Führung verschwiegen werden. Beispielsweise der sogenannte Hitler/Stalin-Pakt, oder die ungerechtfertigte Verfolgung aufrichtiger Genossen durch sowjetische Behörden. Aber dies wäre ein umfangreiches Thema, das an anderer Stelle noch mal aufgenommen werden sollte.

 

NICHT JEDER MAG DIESER SO MUTIGEN MENSCHEN GEDENKEN

 

Bestimmte reaktionäre Kräfte, sowohl in unserem Land, aber auch auf internationaler Ebene, haben da ja schon immer ein gewisses Problem gehabt, diesen Tag und was er beinhaltet, tatsächlich zu würdigen. Seit Russland nun einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, vermutet man sich scheinbar nun wieder im sicheren Bereich und lässt die Maske immer mehr fallen. Die Drangsalierungen, die sich diejenigen ausgesetzt sahen, welche die im Kampf gegen den Faschismus Gefallenen ehren wollten, sind empörend und nicht zu akzeptieren. Da wird den Gedenkenden verboten Embleme, Fahnen und Bilder, die einen Zusammenhang mit dem Kampf der sowjetischen Befreier haben zu tragen. Da wird Anlassbezogener Gesang verboten und durch das ganze Verhalten in einer pietätlosen Weise, in polizeilicher Form sozusagen, auf den Gräbern rumgetrampelt.

 

Wie soll da ein würdiges Gedenken möglich sein? Aber das ist wahrscheinlich sowieso der Hauptgrund, für solche Handlungen, ein solches zu verhindern. Lange hat hier offensichtlich ein reaktionäres Pack nur darauf gewartet, in einer solchen Form, bei diesem Anlass, in Erscheinung zu treten. Um diese Provokation auch noch perfekt zu machen, hat man provokativen ukrainischen Elementen auch noch die Möglichkeit eingeräumt, ihre Provokationen auch ganz legal in der Gedenkstätte starten zu können. Eine gute Vorlage, um gegen gedenkende Menschen, die sich zu Recht provoziert fühlten, staatlich vorzugehen.

 

Was hat die Nationalflagge der Sowjetunion, was hat ein Bild, das einen Rotarmisten beim hissen dieser Flagge auf dem Brandenburger Tor zeigt, mit dem Ukrainekrieg zu tun? Mit Russland hat es insoweit zu tun, weil Russland eine Teilrepublik der Sowjetunion war. Das heutige imperialistische Russland, die heutige russische Staatsführung, das ganze kapitalistische russische Oligarchenpack, haben alle nichts mit der sozialistischen Sowjetunion von 1945 zu tun, das krasse Gegenteil ist der Fall. Wenn solche Kräfte in Russland heutzutage an diesen heroischen Kampf der Menschen damals erinnern, werden sie es oftmals nur deshalb tun, weil sie ansonsten in der Bevölkerung unten durch wären. Da geht es ihnen nebenbei gesagt ähnlich, wie ihren Kumpanen im Geiste in der ukrainischen Führung, die ja seit einiger Zeit vorsichtig an einer Umdeutung des Gedenkens werkeln und dabei versuchen die Gräuel des Nazifaschismus zu relativieren.

 

Es gibt zusammenfassend festgestellt also keinerlei Berechtigung dafür, mit dem Hinweis auf den Angriffskrieg Russlands, gegen das Zeigen obengenannter Fahnen und Bilder vorzugehen. Es muss also andere Gründe geben, die ein solches Vorgehen für die Herrschenden notwendig erscheinen lässt. Allerdings reiht sich solch Verhalten ja durchaus in die seit mindestens drei Jahren auch in unserem Land verschärfte Unterdrückung ein. Es ist wohl einfach so, dass wer der arbeitenden Bevölkerung immer mehr die Gurgel zudrücken will, sei es durch explodierende Preise in allen Lebensbereichen und durch intensive Kriegsvorbereitungen, der muss natürlich auch die Unterdrückung nach innen verschärfen.

 

NOCH EINE KURZE ANMERKUNG FÜR UKRAINISCHE LESER UNSERER ZEILEN

 

Das was wir gesehen haben, beim Auftreten von Menschen mit ukrainischen Flaggen in Treptow und an anderen Stellen, war reine Provokation. Man musste zwangsläufig den Eindruck gewinnen, dass die dort mit Sicherheit ebenfalls beigesetzten ukrainischen Kämpfer der Schlacht um Berlin, für diese Menschen keine Bedeutung haben. Und das verwundert uns auch nicht, denn man muss sich einfach vergegenwärtigen, dass im Mai 1945 auch das Schicksal von ukrainischen Faschisten besiegelt wurde. Sie sind sozusagen gemeinsam mit den Nazifaschisten untergegangen. Nicht falsch verstehen, wir sind weit davon entfernt, alle Ukrainer zu Faschisten zu deklarieren. Vieles deutet vielmehr darauf hin, dass es eher ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung ist. Wieso konnten Poroschenko und später Selenskyi Präsidenten werden? Weil sie geheuchelt haben, für einen Ausgleich mit der russischstämmigen Minderheit des Landes zu sorgen. In der Hinsicht, ist die Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung, nicht nur von diesen Figuren betrogen worden, da gab es durchaus auf internationaler Bühne einige schwergewichtige Gestalten, die ebenfalls an diesem Betrug beteiligt waren.

 

Die Ukraine hat selbstverständlich das Recht ihre Souveränität zu verteidigen und man hat sowohl im Kampf gegen den Nazifaschismus, aber auch aktuell im Kampf gegen die russische Armee gesehen, mit welchem Mut und welcher Opferbereitschaft die Bevölkerung der Ukraine für ihre Freiheit eintritt. Es ist allerdings zwingend notwendig, dass sich die aufrechten und ehrlichen Patrioten der Ukraine, die Besonderheiten dieser Auseinandersetzung genau ansehen. Das ihr nicht von russischen Oligarchen besetzt und ausgebeutet sein wollt, ist nur allzu verständlich. Aber was ist besser daran, in einer Auseinandersetzung geopfert zu werden, an der offensichtlich führende imperialistische Staaten mit ihrer Nato ein starkes Interesse haben? Eure NATO-Ziehkinder in der Landesführung und auch die Bandera-Liebhaber und mit Naziabzeichen rumvagabundierenden Faschistenformationen, sind keine Patrioten. Offensichtlich sind sie bereit sowohl die ukrainische Bevölkerung zu opfern, wie auch das Land verwüsten zu lassen, für die Interessen von NATO-Imperialisten. Irgendwie kommt einem das als deutscher Mensch, der sich bemüht hat aus der Geschichte zu lernen, sehr bekannt vor, die Nazifaschisten haben entsprechend gehandelt. Die deutsche Bevölkerung hat aus dieser bitteren Lehre Schlüsse gezogen. Die sich aktuell wieder ziemlich breit machenden Kriegstreiber in diesem Land, haben bspw. einen schweren Stand in der Bevölkerung. Wir wünschen der patriotischen Mehrheit der Ukraine, die sich ja aus verschiedenen nationalen Ursprüngen zusammen setzt, dass es ihr gelingt, sowohl die Fremdbestimmung durch russische Kapitalisten zu verhindern, wie auch zu verhindern, dass NATO-Imperialisten das Land vollends zum Schlachtfeld machen und die Bevölkerung zum Kanonenfutter.

 

 

EINIGE KOLLEGEN AUS BERLIN       14.5.2023