EINIGE GEDANKEN…..

 

…..ÜBER  EINE  FRIEDENSDEMONSTRATION  DIE  AM 18.3.2023  DURCH BERLIN NEUKÖLLN  ZOG

 

Aufgerufen für diese Demonstration, hatte ein Bündnis von zig kleineren, eher unbekannten Gruppierungen: die Partei DIE BASIS, sowie die Friedenskoordination (FRIKO), deren langjährige Sprecherin auch eine Rede hielt. Etwa gegen 14 Uhr begann die Auftaktkundgebung auf dem Hermannplatz in Neukölln. Neben einigen Musikdarbietungen, wurde auch ein Redebeitrag einer jungen Deutschtürkin vorgetragen, der in anrührender Weise die Verbundenheit so vieler Nationalitäten in dieser Stadt betonte und auf die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens gegen die aktuell vorherrschende Kriegstreiberei und Kriegsgefahr hinwies. Dieser Beitrag wurde von ihr sowohl auf Türkisch, wie auch auf Deutsch vorgetragen und man hatte den Eindruck, dass dieser sowohl bei den Kundgebungsteilnehmern, aber auch bei den Passanten und Anwohnern mit Sympathie aufgenommen wurde.

 

Überhaupt, Interesse bis hin zu Sympathie war eigentlich ein durchziehendes Moment, was diesen etwa 5 km langen Demomarsch kreuz und quer durch Kern-Neukölln begleitete. Und an verschiedenen Stellen war sogar helle Begeisterung unter den Menschen, auf den überwiegend sehr belebten Straßen und Kreuzungen feststellbar, bezüglich der Losungen welche von den Demoteilnehmern skandiert wurden. In dem Teil des Zuges in dem wir uns befanden, waren es bspw. solche Losungen wie:

        

HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT

 

DEUTSCHE WAFFEN - DEUTSCHES GELD

MORDEN MIT IN ALLER WELT

 

USA - INTERNATIONALE VÖLKERMORDZENTRALE

 

RAUS AUS DER NATO - NATO RAUS

 

NATO und US-STRATEGEN

WIR WERDEN EUCH DAS HANDWERK LEGEN

 

Darüber hinaus gab es natürlich noch einige, pazifistischer und wie wir meinen, auch unrealistischer Grundeinstellung entspringender Parolen, wie bspw. die altbekannte Losung: FRIEDEN SCHAFFEN - OHNE WAFFEN. Aber das gehört dann wohl auch zu einer Demonstration dieses Charakters mit dazu und schmälert auch nicht die insgesamt sehr positive Ausstrahlung dieser Manifestation.

 

Während sich also die Demoteilnehmer in gewisser Weise wie die Fische im Wasser bewegten, in diesem quirligen von so vielen Nationalitäten geprägten Bezirk, gab es allerdings auch einen Gegenprotest von Kräften, die den Demonstranten Rechtsoffenheit bis Rechtslastigkeit, oder sogar Nazitum vorwarfen. Was war das eigentlich für ein Gebräu, das da aufschlug? Schwer zu beschreiben. Irgendwelche Durchgeknallten in Echsenkostümen, Leute mit einer Ukrainefahne und diverse vorgebliche Antifaschisten. Insgesamt ein Haufen von etwa 30 Leuten, welche in ihrem NATO-Wahn scheinbar auch zu keinem politischen Diskurs mehr in der Lage sind. Das interessante war, diese Truppe, fast alle massiv vermummt und darüber hinaus noch panisch bemüht sich durch Fahnen und Transparente möglichst vollkommen unkenntlich  zu machen, so das wahrscheinlich die eigene Mutter sie nicht erkannt hätte, waren ein totaler Fremdkörper in diesem fast familiären Gemenge von Demoteilnehmern, Touristen, Einkäufern und Anwohnern. Ein skurriles unwirkliches Bild.

 

In lächerlicher Weise versuchte dieser erbärmliche Haufen aber so etwas wie empörte Neuköllner Bevölkerung vorzugaukeln. Sie nutzten die verwinkelte Demo-Route, die wieder zum Herrmannplatz zurückführte, um in Hase-Igel Manier immer wieder an der Spitze der Demo aufzutauchen. Das es immer wieder die gleichen Hanseln waren, hat vielleicht nicht jeder mitbekommen, wir kennen allerdings unsere Pappenheimer. Das war armselig, teilweise lächerlich, aber auch widerlich. Es wäre gut, wenn es unter solchen Leuten tatsächlich noch welche mit ehrlichem Anliegen geben sollte, wenn diese sich doch mal ein paar grundlegende Gedanken über ihr absurdes Verhalten machen würden. Die Plärrerei in ihren Foren darüber, dass sie es sozusagen auf ihrer eigenen Spielwiese nicht geschafft haben diese Demo zu stoppen, oder wenigstens sie nennenswert zu behindern, sagt ja einiges aus. Das sollte ehrlichen Menschen aber auch zu denken geben.

 

Keine von extremen Rechten organisierte, oder sogar Nazi-Demo, hätte sich dermaßen über Stunden in diesem Raum bewegen können. Diese wäre entweder zerschlagen worden, oder die Polizei hätte eine Armee aufbieten müssen, um sie durchzusetzen. Und auch letzteres wäre eher unwahrscheinlich, das ist die objektive Wahrheit. Stattdessen wurden die Friedensdemonstranten ganz überwiegend positiv wahrgenommen. Die skurrilen und reaktionären NATO-Sympathisanten, waren aber offensichtlich ein Fremdkörper in diesem Gebiet.

 

Einiges beginnt sich scheinbar zu ändern innerhalb der Linken dieses Landes, trotzdem haben solche reaktionären Staats- und Natobüttel immer noch relativ freie Hand, in dem was sich hier als Linke begreift. Es wäre gut, wenn sich das möglichst bald ändert, denn es ist ja offensichtlich, dass immer größere Herausforderungen auf uns zukommen. Schwer vorstellbar das sich im kämpfenden Frankreich, oder in anderen für den Fortschritt kämpfenden Bewegungen, solche Kräfte immer noch tummeln könnten.

 

In der Berliner Abendschau dieses Tages, konnte man von der nach unserer Einschätzung mehreren hundert Menschen starken Demo jedenfalls nichts sehen, obwohl über eine etwa gleich starke durchaus berichtet wurde. Das wundert uns aber auch nicht wirklich, die vielen wohlmeinenden Reaktionen der örtlichen Bevölkerung, passten wohl nicht so recht in die übliche Hetzpropaganda der Staatsmedien.

 

 

EINIGE KOLLEGEN AUS BERLIN       25.3. 2023