EINIGE GEDANKEN…..
…..ÜBER DEN KOMMUNISTEN ADOLF HITLER
ODER: BETRACHTUNGEN ÜBER MENSCHEN, DIE WOHL IN ABSURDISTAN LEBEN
Man wähnt sich ja inzwischen in diesem Land irgendwie, als wäre man in einem riesigen Tollhaus. Zumindest treten hier nicht wenige Kräfte in Erscheinung, welche doch mitunter recht merkwürdige Ansichten vertreten. Solche, sich auch teilweise als Linke verstehende Menschen, verblüffen und erschüttern oftmals mit kruden Vorstellungen und dulden da auch keinen Widerspruch. Widerspricht man dem trotzdem, kann man evtl. trotz vernünftiger Argumente sehr schnell mal zum Nazi deklariert werden, obwohl man doch eine Meinung äußert, die aber auch gar nichts mit Faschismus zu tun hat.
Schwarz-rot goldene Fahne tragen – mindestens rechts, evtl. schon Nazi.
Eine andere Haltung bezüglich Homosexualität und zur sogenannten Transideologie zu haben - auf alle Fälle Nazi.
Eine Problematik in der massenhaften unkontrollierten Zuwanderung von Menschen aus gänzlich anderen Kulturkreisen zu sehen – ziemlich sicher Nazi.
Zweifel an der angeblich drohenden Klimakatastrophe zu haben – schon sehr Nazi.
An der Lösung der Energiefrage durch sogenannte Erneuerbare zu zweifeln und dafür die Lösung derselben auch in der Nutzung der Atomkraft zu sehen – ganz sicher Nazi.
Die Massaker an der palästinensischen Zivilbevölkerung zu verurteilen – Antisemit und Nazi.
Wer zu Zeiten der Corona-Diktatur sich dieser nicht so ohne weiteres unterwerfen wollte, war entweder Querdenker (weiß gar nicht was daran schlimm wäre), Verschwörungstheoretiker, oder eben auch ein Nazi. Inzwischen trifft es ja selbst die CDU, FDP und das BSW, weil sie „falsch“ abgestimmt haben. Irrsinn nimm deinen Lauf.
Und wenn es nur solche absurden Behauptungen wären, könnte man das ja noch irgendwie beiseiteschieben. Solche Menschen sehen sich aber auch oftmals als berechtigt an Gewalt anzuwenden und darüber hinaus können sich solche Menschen auch freundlicher Unterstützung des kapitalistischen Staatsapparates erfreuen. Und da wird es dann haarig. Nun wäre ich der Letzte, welcher hier Tränen vergießen würde, wenn es denn tatsächlich mal menschenverachtende brutale Nazis treffen würde, aber dies ist eher seltener der Fall. In der Regel trifft es Menschen, welche lediglich vom vorgegebenen Mainstream abweichen, ansonsten aber eher Antifaschisten, denn Faschisten sind. Und bei solchen Menschen gibt es keinen berechtigten Grund in gewalttätiger Weise vorzugehen.
Die Verharmlosung von Nazitum und Faschismus durch eine solche Vorgehensweise, nimmt inzwischen wirklich sehr schwerwiegende und schädliche Formen an in diesem Land, macht konträre Debatten fast unmöglich und diskreditiert die Linke insgesamt in weiten Teilen der Bevölkerung. Und das trifft dann leider auch die Kräfte innerhalb der Linken, die nicht in Dekadenz und allgemeiner Rückwärtsgewandtheit abdriften, sondern versuchen an der Realität ausgerichtet für das Ziel einer fortschrittlichen Gesellschaftsordnung zu werben.
Um den ganzen Irrsinn nun noch vollends auf die Spitze zu treiben, kommt aus konservativen bis rechten Kreisen das passende Gegenstück zu oben genannter Propaganda. Das fängt harmlos an, indem man so etwas wie die heutige Sozialdemokratie und die Grünen zu Linken erklärt. Allerdings gehen manche Rechte sogar soweit, der CDU vorzuwerfen eine linke Politik zu betreiben. Solche Kräfte aus der AFD bspw. betrachten alles andere an etablierten Parteien neben sich durchweg als Parteien, die eine linke Politik betreiben. Da wird es dann auch hier kurios. Besonders irre wird es, wenn die NSDAP als linke Organisation dargestellt und Adolf Hitler mal eben so zum Kommunisten erklärt wird, durchgeknallter geht es ja nun wirklich nicht mehr. Das kommt dann von Leuten, die ja durchaus zu bestimmten gesellschaftlichen Verhältnissen richtige Aussagen treffen und dann kommen solche Einordnungen. Da zweifelt man ja am Verstand derjenigen die so etwas äußern. Mangelnde Bildung kann es eigentlich nicht sein, dann schon eher böswillige Verdrehung um fortschrittlichen Kräften zu schaden. Aber das ist doch nur blöd. Das fällt doch demjenigen, der so etwas äußert, selbst auf die Füße, ist dann aber auch wie in dem Fall des Gesprächs zwischen Alice Weidel und Elon Musk, recht nützlich zur Einordnung.
DIE LINKE, ERWACHSEN IM KAMPF GEGEN DIE AUSBEUTUNG UND UNTERDRÜCKUNG ARBEITENDER MENSCHEN DURCH DIE KAPITALISTEN.
Die Notwendigkeit, sich gegen Ausbeutung und Entrechtung durch die Kapitalisten zur Wehr zu setzen, führte dazu, dass sich die arbeitenden Menschen zusammengeschlossen haben, sich in Gewerkschaften organisierten und sich linke/kommunistische Organisationen schufen. Das zunehmende Bewusstsein der arbeitenden Menschen über ihre Lage und ihre Klassenzugehörigkeit und die immer stärker werdende Einsicht, dass man die herrschenden Verhältnisse bekämpfen und etwas Neues schaffen muss, dass die Belange des ganz überwiegenden Teils der Bevölkerung auch repräsentiert und berücksichtigt, brachen sich dadurch immer stärker Bahn. So kam es insbesondere in den industriell entwickelten Staaten, in denen es auch eine starke Arbeiterklasse gab, zur Bildung von Kampforganisationen der arbeitenden Menschen. Außerdem hatte dieser Kampf auch seine Ausstrahlung über das Industrieproletariat hinaus in andere Schichten abhängig Beschäftigter, den Bauern und auch in fortschrittlich gesonnene bürgerliche Schichten. Durch diese Breite gelang es in der Folge tatsächlich, in verschiedenen Ländern die Macht der Kapitalistenklasse zu brechen und den Sozialismus zu errichten. Inzwischen weltweit vorerst gescheitert und nicht mehr vorhanden, aber von so vielen richtigen Ansätzen und Umsetzungen her unvergessen und für viele Menschen auf der Welt immer noch eine wesentliche Etappe hin zu einer fortschrittlichen Gesellschaftsordnung.
Die Aufarbeitung des Scheiterns dieses richtigen Ansatzes, steht leider immer noch aus, was das organisieren aktuell notwendiger Kämpfe stark behindert. Die Bereitschaft in der Linken, eigene Fehler für das Scheitern des ersten Versuchs das kapitalistische System weltweit zu stürzen aufzuarbeiten, ist meiner Meinung nach bisher nicht sonderlich stark ausgeprägt. Teilweise fehlt es schon an der notwendigen Einsicht, auch durch eigene Fehler gescheitert zu sein, eine übermächtige Konterrevolution muss für eine Erklärung herhalten.
Aber halten wir eines fest: eine Linke steht für die Organisation der arbeitenden Menschen, um das kapitalistische System auf den Müllhaufen der Geschichte zu befördern. Halten wir darüber hinaus fest, dass die Entwicklung der Produktivkräfte soweit fortgeschritten ist, dass es tatsächlich des kapitalistischen Systems nicht mehr bedarf, dass es zumindest in entwickelten Staaten eher zum Hemmschuh geworden ist. Dass dieses System durch sein asoziales Profitstreben um jeden Preis und der damit verbundenen Gefahr von Kriegen, eine ernste Gefahr für die Menschheit und diesen Planeten geworden ist. Und dann messen wir daran SPD und GRÜNE, messen deren Programmatik und ihre reale Politik daran. Unschwer wird man erkennen können, dass solche Truppen weder eine linke Programmatik haben, noch eine linke Politik betreiben, das riecht teilweise schon eher nach reaktionärer Politik.
Und selbst bei Organisationen wie der Linkspartei, oder dem BSW, welche sich teilweise ja schon bemühen die Situation insbesondere der arbeitenden Bevölkerung in ihrer Programmatik abzubilden, gibt es keinen Bruch mit dem kapitalistischen System. In ihrer praktischen Politik äußert sich das in der Regel noch eindeutiger. Wobei dies bei der Linkspartei noch übler ausgeprägt ist und dies naturgemäß schon seit Längerem. Auch der aktuelle Aufschwung in der Wählergunst, ist für mich kein Beleg dafür, dass sich in der Linkspartei diesbezüglich etwas geändert hätte. Von den aktuellen sozialen Sprechblasen mal abgesehen, wurde die Linkspartei seit einigen Jahren systematisch zu einer „woken“ und der Dekadenz und dem Kapitalismus ergebenen Partei umgemodelt. Die Wählerwanderung aus SPD und GRÜNEN von etwa 1,26 Millionen Wählern (das sind grob gerechnet fast 30 Prozent der rund 4,36 Millionen Zweitstimmenwähler dieser Partei) hin zur Linkspartei, sind für mich ein Beleg in dieser Hinsicht. Die Chance das daraus tatsächlich irgendetwas fortschrittliches werden könnte, halte ich eher für aussichtslos. Die Wahrscheinlichkeit ist doch eher groß, dass es genau solche Kräfte aus SPD und GRÜNE sind, denen das „woke“ in diesen Organisationen abhandengekommen ist, als diese sich aufgrund der Unruhe in der Bevölkerung der Realität etwas mehr stellen mussten.
Leider hat es aber auch das BSW verpasst, zumindest im bürgerlichen Lager, als eine Kraft in Erscheinung zu treten, die es doch etwas ernster meint mit fortschrittlichen Herangehensweisen. Die rückwärtsgewandte grüne Grundhaltung innerhalb auch dieser Gruppierung, die sich insbesondere in Fragen der Energieversorgung des Landes und hier insbesondere in der Haltung zur Nutzung von Kernenergie für die Energieerzeugung deutlich zeigte, war sicher ein Grund dafür, dass diese Gruppierung nicht sonderlich erfolgreich abschnitt bei den Bundestagswahlen. Aber auch das fragwürdige agieren in Thüringen, sowohl bei der Konstituierung des Landesparlaments, wie auch bei der Aushandlung des Koalitionsvertrages, werden sich negativ ausgewirkt haben. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hatte Frau Wagenknecht ein sehr starkes Bedürfnis, bei allen möglichen Gelegenheiten der Welt mitzuteilen, dass sie keine „Revolutionärin“ mehr ist, keine Frau mehr ist, die gegen das kapitalistische System kämpft. Gut das sie der Wahrheit genüge getan hat, aber dem einen oder anderen wird sicher an der Stelle spätestens deutlich geworden sein, dass er/sie sich Illusionen gemacht hat.
DAS LETZTE BOLLWERK DES KAPITALISMUS, DER FASCHISMUS.
Wenn gar nichts mehr geht im Kapitalismus, wenn die Arbeiterklasse immer stärker wird, sich ihrer Stärke und der Notwendigkeit ein System zu stürzen das sich überlebt hat immer bewusster wird, dann wird der faschistische Terror entfesselt. Eine stärker werdende revolutionäre Arbeiterbewegung, die darüber hinaus noch tief verankert ist in der Mehrheit der Bevölkerung, wird quasi automatisch die faschistische Reaktion gegen sich in Bewegung bringen. Und wenn wir uns in dem Zusammenhang den angeblichen Kommunisten Adolf Hitler ansehen, müsste eigentlich jedem auch nur oberflächlichen Betrachter auffallen, dass es mit dem Kommunismus bei diesem gefährlichen Absurdkopf nicht allzu weit her gewesen sein kann. Nun wird ja nicht selten, wenn solche Absurditäten verbreitet werden auf den Sozialismus- und dem Arbeiterbegriff im Namen von dessen Bewegung hingewiesen (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei). Auch der sogenannte linke Flügel dieser faschistischen Bewegung, Strasser und Konsorten, werden gerne als Beweis dafür angeführt, das die NSDAP eine linke Organisation war. Solche Absurditäten sollen dann oftmals noch untermauert werden mit dem 25 Punkte Programm dieser Faschisten von 1920.
Die Tatsachen sehen dann aber doch etwas anders aus. Man muss bei allen Betrachtungen über diese Zeit berücksichtigen, dass Deutschland eine zahlenmäßig und auch organisationsmäßig sehr starke Arbeiterklasse hatte. Organisiert in KPD, SPD, in diversen Gewerkschaften und zig Unterorganisationen kam da schon eine sehr geballte Macht zusammen. Und bei aller offensichtlichen Beschränktheit der Nazis in vielerlei Hinsicht, begriffen sie doch sehr gut, dass sie in der Hinsicht etwas Potemkin’sche Fassade aufbauen mussten. So gibt es tatsächlich Elemente in diesem 25 Punkte Programm von 1920, die offensichtlich darauf ausgerichtet sind, Menschen der Arbeiterklasse zumindest Sand in die Augen zu streuen. Der Enteignungspunkt von Konzernen bspw. ist aber natürlich nie angewandt worden. Die Nazis vermengten später scheinbar richtige Positionen mit antijüdischen, bzw. rassistischen Positionen und Vorgehensweisen. Da war dann die Naziwelt auch wieder in Ordnung. Ähnlich verhielt es sich mit dem angeblich linken Flügel der NSDAP. Ein Haufen von oftmals antijüdischen, mit scheinbar sozialen Sprechblasen agierenden Antikommunisten, die sowohl Themen, Auftreten und Vokabular der tatsächlichen Arbeiterbewegung teilweise abkupferten. Da diese aber trotzdem dem Teil der Kapitalisten der die Nazis förderte irgendwann zu stören begannen, wurde die Truppe liquidiert, bzw. kaltgestellt.
Fassen wir also zusammen: Adolf Hitler und wahrscheinlich der ganze vom Nationalsozialismus überzeugte Abschaum war antimaterialistisch, war antikommunistisch, war antijüdisch und allgemein rassistisch, war antinational und in einer gewissen Weise ziemlich verblödet, wenn man sich diese kranken Denkmuster von Rassenlehre und Germanentum mal genauer ansieht. Aber sie waren eben auch der folternde und massenmordende Arm, der sich bedroht fühlenden Kapitalistenklasse und dies nicht nur in Deutschland. Die teils sehr innige Verbindung mit starken reaktionären Kreisen anderer kapitalistisch/imperialistischer Staaten, selbst bis tief in die Kriegszeiten hinein, belegen doch sehr offensichtlich, welch wichtige Rolle der Nazifaschismus für das internationale Kapital gespielt hat. Nazis waren und sind wie alle Faschisten, Todfeinde des Kommunismus und jeder in Richtung Fortschritt orientierten gesellschaftlichen Bewegung. Kommunisten und andere Linke waren schon vor, aber insbesondere nach der Machtergreifung, die ersten Ziele ihrer mörderischen Vorgehensweisen und haben unzählige Opfer für ihren fortschrittlichen Kampf erbringen müssen.
Womit ich zum Abschluss zu der Feststellung kommen würde, wer behauptet Adolf Hitler und sein mörderischer aber auch verblödeter Anhang wären Kommunisten, oder zumindest ganz allgemein Linke gewesen, ist entweder ein Volltrottel, oder versucht auf üble Art und Weise Menschen zu diskreditieren, die tatsächlich Kommunisten oder Linke waren oder sind. Versucht Menschen zu diskreditieren, die oftmals ihre Lebenszeit, ihre Gesundheit und nicht selten das Leben selbst eingesetzt haben und auch heute noch einsetzen, um einen gesellschaftlichen Zustand zu erringen, in dem die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen nicht mehr möglich ist.
K. Lehmann 25.2.2025