EINIGE GEDANKEN ...
... ZUR EINHEIT IN ZUKÜNFTIGEN KÄMPFEN
Es mehren sich die Stellungnahmen, in denen die Einheit unter Linken und anderen
fortschrittlichen Kräften, für die dringend notwendige Organisation von Massenaktionen in der
nächsten Zukunft gefordert werden.
Insbesondere die Notwendigkeit die große Wirkung der Demonstration vom 01.11. umzusetzen
in
weiter schreitende Organisation wird besonders betont.Dies sehen wir genauso und sehen ebenso die dringende Notwendigkeit dafür.
Darüber hinaus wird aber in diesem Zusammenhang teilweise der Wunsch, teilweise die
Forderung geäußert, nicht weiter die Vorgänge in der Vorbereitung der Demonstration zu
diskutieren. Damit haben wir ein ernstes Problem, das wir nicht einfach so beiseite schieben
können. Es sind unter denen, die jetzt so vehement die Einheit betonen, eine Reihe der Kräfte die
noch vor kurzem jegliche Einheit unter Linken und anderen fortschrittlichen Menschen brutal mit
Füßen getreten haben. Es sind jene Leute die daran beteiligt waren oder dabei zugesehen
haben, wie ein im wesentlichen Berliner Klüngel seine organisatorische Macht und die
Unterstützung der Staatsmacht in Person mehrerer hoher PDS - Funktionsträger der Berliner
Regierungs - PDS dazu genutzt hat, die Organisation der Demonstration an sich zu reißen.
Diese Kräfte lassen sich jetzt als die Organisatoren der Demonstration darstellen.
Tatsächlich
haben einige dieser Kräfte zuerst versucht diese Demonstration zu verhindern, undals dies nicht gelang auf verschiedene Art und Weise Sabotage an der Mobilisierung geübt.
Als auch dies durch die ehrlichen Organisatoren überwunden wurde und sich immer mehr eine
starke Resonanz für die Demonstration in der Bevölkerung abzeichnete, sahen sie sich
gezwungen die Notbremse zu ziehen.
Eine von unten organisierte Demonstration über die staatsnahen Bremser und Saboteure
hinweg, solch ein klarer Erfolg konnte auf keinen Fall geduldet werden.
Wir können da nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, für uns ist das auch ein Maßstab
dafür, wie ernst sich die Linken und fortschrittlichen Kräfte hier eigentlich selbst nehmen.
Es gibt doch keine Garantie dafür, dass dieser Klüngel der diesmal so selbstherrlich und
willkürlich agiert hat, demnächst nicht wieder so handelt wenn die Angelegenheit nicht
aufgearbeitet wird.
Wir hören da Stellungnahmen verschiedener Organisationen in dem Sinne, dass die
Angelegenheit zwar nicht sauber gelaufen ist, dass auch erpresserisch von dem Berliner Klüngel
gehandelt wurde, aber das müsse man eben wegstecken, weil die größere Gefahr darin bestand,
dass die MLPD die Demonstration dominiert hätte.
Wenn dem tatsächlich so gewesen wäre stellt sich für uns die Frage, warum die Kräfte, die dies
so gesehen haben, nicht auf offene und korrekte Art und Weise mit der Situation umgegangen
sind. Es gab doch Gremien in denen diese Fragen hätten geklärt werden können. Stattdessen
beteiligen sich diese Leute an Manipulationen und Intrigen oder dulden diese zumindest. Damit
haben sie tatsächlich eine Gefahr für die Mobilisierung heraufbeschworen, das verwundert uns
bei einigen Leuten auch nicht.
Den Kräften die ein ehrliches Problem mit der MLPD haben und dem Treiben der Berliner Clique
mehr oder weniger zugesehen haben können wir Vorwürfe nicht ersparen.
Einige möchten ja jetzt den Mantel des Vergessens über diese Vorgänge decken, weil diese
Demonstration so erfolgreich war.
Wir sind da anderer Meinung, gerade deswegen ist es notwendig die Vorgänge klarzustellen,
dies sind wir auch den mehr als 100.000 Menschen die am 1.11. dabei waren schuldig.
Wir sind im Übrigen auch davon überzeugt, dass diese Demonstration genauso stark wenn nicht
sogar noch stärker geworden wäre, wenn diese Berliner Clique die Demonstrationsvorbereitung
nicht an sich gerissen hätte. So haben wir auch Zweifel an diesen Geschichten, die angebliche
Dominanz der MLPD hätte abschreckende Wirkung gehabt. Wir konnten das nicht feststellen, wir
hatten eher die Rückmeldung im Nachhinein, das Menschen verärgert und verunsichert waren,
über das starke herausstellen der PDS. Über die Frage der Beteiligung, gerade der Berliner
Regierungs - PDS, an der Übernahme der Demonstrationsvorbereitung schweigen sich
interessanterweise aber alle die Kräfte weiterhin verbissen aus, die hier ständig die MLPD beim
Wickel haben. Das wirkt nicht sehr glaubwürdig.
Es werden jetzt auch Äußerungen gemacht, dass ja letzten Endes diese Berliner Clique soviel
Schlimmes nicht angerichtet hat.
Solch eine Haltung ist sehr oberflächlich, da niemand weiß, wie groß die Demonstration
geworden wäre ohne den Handstreich: Dies ist genauso wenig zu belegen wie die These, dass
die Demonstration erst nach dem Handstreich die notwendige Breite erhielt.
Wollen uns diese Leute etwa vergessen machen, dass die Wahlhelfer und Liebhaber der SPD
innerhalb des Berliner Klüngels, schon kurz nach dem Handstreich laut darüber nachdachten,
dieses Gelumpe der sogenannten linken SPD ins Spiel zu bringen.
So konnten diese Leute nicht agieren, denn es gab eine Reihe von Menschen aus verschiedenen
Gruppen innerhalb der bundesweiten Vorbereitungsgruppe, die sich weder erpressen ließen,
noch bestechen ließen und auch nicht eingeschüchtert werden konnten.
Wir sind überzeugt, dass das Weiterbestehen und -arbeiten der bundesweiten
Vorbereitungsgruppe einiges an üblen Auswüchsen verhindert haben wird, die massenhafte
Beteiligung an der Demonstration wird ein Übriges bewirkt haben.
Den Schrecken einiger Kräfte, insbesondere der am Handstreich beteiligten
Gewerkschaftsfürsten, als immer mehr Menschen zum Alexanderplatz strömten können wir uns
gut ausmalen.
Wir sind der Meinung unter den Tisch wischen geht nicht, die Schweinereien die stattgefunden
haben müssen klar benannt werden.
Auf solch einer Grundlage wird man dann in der Lage sein, endlich den notwendigen Widerstand
gegen die Koalition der Sozialräuber in diesem Land zu organisieren.
Wir erlauben uns so „naiv" zu sein und eine ehrliche Umgangsweise einzufordern, auf die Gefahr
hin, hier von einigen belächelt oder verhöhnt zu werden. Wir sind auch keine Übermenschen,
haben bisher Fehler gemacht und werden auch in Zukunft Fehler machen. Fehler machen ist die
eine Sache das gestehen wir natürlich auch anderen zu, aber was wir in den letzten Wochen an
Intrigantentum und gruppenegoistischem Machtgerangel erlebt haben, hat uns schon sehr
angewidert. daran können und wollen wir uns nicht beteiligen. Irgendwie haben wir auch den
Eindruck, dass wir mit dieser Haltung gar nicht so allein stehen, im Gegenteil.
Einige Kollegen aus Berlin 21.11. 2003
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