Einige Gedanken .....
.....ÜBER WÖLFE IM SCHAFSPELZ
Das Bild und die Politik der Partei DIE LINKE ist doch
weitestgehend geprägt durch das auftreten und die Besetzung von wesentlichen
Positionen durch bürgerliche Kräfte. Dafür hat diese Partei sowohl bei der
letzten Landtagswahl in Berlin, aber auch bei der Bundestagswahl im September
eine erhebliche Klatsche erhalten, auch wenn versucht wird insbesondere die
Einbrüche bei der Bundestagswahl zum Erfolg umzumodellieren (http://www.einige-gedanken.de/Dokumente/Bundestagswahl_2013.htm).Warum
sollten Menschen, die unzufrieden mit der Situation in diesem Land sind, sich
aber auch einer Partei zuwenden die ihren Namen und das, was er beinhaltet, mit
Füßen tritt.
Bisher konnte man den wahren Charakter von weiten Teilen
dieser Partei, insbesondere in den Führungsbereichen, spätestens nach deren
Eintritt in eine Regierung bzw. der Unterstützung einer Regierung erkennen. Da
wurden diverse richtige Positionen, die man vorher postuliert hatte, einfach
beiseite gefegt. Dafür hat diese Partei dann allerdings auch die Rechnung
erhalten, solch ein Verhalten dulden die Menschen nicht bei einer Partei, die
sich DIE LINKE nennt.
Nachdem nun die Sozialdemokratie angekündigt hat, dass die
Partei DIE LINKE in Zukunft würdig genug ist in größerem Maße an der Bürgerlichen
Macht beteiligt zu werden, wittern ja einige Führungskräfte dieser Partei
regelrecht Morgenduft. Der Forderung der anderen bürgerlichen Parteien danach,
bisher postulierte Grundsatzpositionen wie z.B. Auslandseinsätze der Bundeswehr
im Sinne des kapitalistischen/imperialistischen Systems zu modifizieren, kommen
einige dieser Figuren so schnell nach, dass einem bei der Geschwindigkeit schon
richtig schwindelig werden kann.
Auf dem Landesparteitag in Berlin am 23.11.2013, entblödet
sich der Landesvorsitzende dieser „linken“ Partei nicht, die bisherigen
Positionen bezüglich Auslandseinsätzen der
Bundeswehr und Austritt aus der NATO, in Frage zu stellen. In ihrem Eifer den
Frontkräften dieses kapitalistischen Systems deutlich zu machen wie zuverlässig
sie bei jeder Schweinerei dabei sind, vernachlässigen sie plötzlich jegliche
Tarnung.
Das ist neu, scheint aber auch nicht sonderlich erfolgreich zu
sein, sogar aus den eigenen Gremien schlägt dieser Bande Widerstand entgegen.
Wegen oben angerissener Positionen, aber auch in Fragen der Wohnraumsituation für
die Bevölkerung Berlins. Erstaunlich, es gibt sie tatsächlich noch, die
aufrechten Genossen innerhalb dieser Partei. Viel zu lange war das für
interessierte Beobachter kaum noch wahrnehmbar. Man traf den einen oder anderen
linken Aktivisten, der auch in der Partei DIE LINKE organisiert war und trotzdem
diesem kapitalistischen Staat Paroli
bot, das Gesamtbild dieser Partei war und ist doch aber eher ernüchternd.
Um so erstaunlicher der Vorgang auf dem Landesparteitag am
23.11.2013, den staatslinken Kräften, die hier ja immer das Gesicht dieser
Partei darstellen, pfiff ein scharfer Wind um die Nase. So wurde sogar von einem
Redner die Forderung gestellt, dass die Partei sich offiziell bei der Berliner
Bevölkerung zu entschuldigen hätte für die Ergebnisse von zehn Jahren
Regierungsbeteiligung. Dem Landesvorsitzenden war bei einem Interview der
Berliner Abendschau am gleichen Abend noch deutlich anzumerken was ihm und
seinen Kumpanen auf diesem Parteitag widerfahren ist. Entgegen seiner
Dreistigkeit, welche er auf dem Parteitag noch an den Tag gelegt hatte, ruderte
er hier schon wieder ein Stückweit zurück. Natürlich ist er gegen
Auslandseinsätze der Bundeswehr, es ginge ja nur darum Klarheit für die
Zukunft zu schaffen, behauptete er. Nun kennt man ja die Praxis solcher Figuren
aus der Zeit ihrer Regierungsverantwortung, aber selbst ohne diese Erfahrung hätte
das nicht glaubwürdig gewirkt.
Es wäre gut, wenn es tatsächlich noch genug Kräfte
innerhalb dieser Partei gäbe, die ehrlich für eine fortschrittliche
Entwicklung dieser Gesellschaft kämpfen wollen. Schweinereien im Namen von PDS
bzw. DIE LINKE gegenüber der Bevölkerung waren an der Tagesordnung und es war
kaum noch Kritik an diesem Vorgehen innerhalb der jeweiligen Organisation
feststellbar.
Eine Entschuldigung für das bisherige Verhalten wird
allerdings nicht reichen bei dem Zustand dieser Partei. Bürgerliche Kräfte bis
hin zu Kapitalisten tummeln sich in ihren Reihen und diverse Kräfte aus dem
Polizeiapparat sind ebenfalls vertreten. Sozialdemokratischer wie die
Sozialdemokraten und grüner wie die Grünen ist doch das Zustandsbild dieser
Partei in weiten Bereichen. Ist es mit dieser Organisation möglich den
Klassenkampf zu entfachen und soziale Kämpfe zu initiieren oder nicht, diese
Frage müssen sich doch die ehrlichen Kräfte innerhalb dieser Organisation
stellen. Ansonsten sollten sie eine rückwärtsgewandte „Grüne
Sozialdemokratie“ nicht mit ihrem ehrlichen Namen und ihren ehrlichen Aktivitäten
aufwerten.
K. Lehmann
30.11.2013
P.S.
dazu zwei interessante Artikel:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/wohnungspolitik-ist-schon-die-halbe-miete/9119562