Im
Juli 2010 geht die Ortsverwaltung der IG Metall in Berlin gegen eine Reihe von
Daimler-Kollegen vor, weil diese mit einer eigenen kämpferischen Liste bei den
Betriebsratswahlen recht erfolgreich waren. Wegen dieses Vorgehens kommt es zu
einer Kundgebung vor dem IGM Haus bei der etwa 150 Kollegen aus verschiedenen
Betrieben ihren Unmut über das Vorgehen der Ortsverwaltung in diversen
Redebeiträgen ausdrücken.
Liebe Kollegen,
wir müssen uns heute treffen und unsere Zeit dafür
vergeuden unserer Unzufriedenheit Ausdruck zu geben, unserer Unzufriedenheit darüber,
dass Kollegen von uns mit Gewerkschaftsausschluss bedroht werden.
Es wäre wichtig und so dringend notwendig hier endlich
einen konsequenten Kampf gegen die herrschenden Verhältnisse zu organisieren,
stattdessen gibt es scheinbar einige Funktionäre in der IGM, die ihr
Schwergewicht darauf legen gegen Kollegen vorzugehen, deren einziges Verbrechen
darin besteht diese zögerliche und angepasste Politik, wie sie oft genug
festzustellen ist, zu kritisieren, sowie Maßnahmen zu ergreifen um dasVertrauen
der Kolllegen zurückzugewinnen.
Man kann zu den Kollegen stehen wie man will, ich stimme an
verschiedenen Punkten auch nicht mit ihnen überein, aber Tatsache ist, diese
Kollegen gehen ein hohes persönliches Risiko ein, indem sie hier die inzwischen
für recht große Teile der Bevölkerung und auch für viele unserer
Metaller-Kollegen herrschenden viehischen Verhältnisse beim Namen nennen und
versuchen Widerstand zu organisieren.
Statt jetzt zumindest die Unterstützung ihrer Gewerkschaft
zu haben, müssen sie sich auch noch gegen Angriffe aus dieser Richtung wehren.
Da wird doch der Gewerkschaftsgedanke auf den Kopf
gestellt.
Wenn einige Funktionäre mit den Kapitalisten lieber
kuscheln wollen, dann sind sie in einer Kampforganisation von arbeitenden
Menschen als Funktionäre fehl am Platze.
Das herrschende kapitalistische System ist aktuell am
explodieren, Hunger erleiden heute schon viele Menschen und die
Wahrscheinlichkeit dass dieser Zustand sich verschärfen wird, ist sehr groß.
Die Vertreter dieser herrschenden Verhältnisse überziehen jetzt schon andere Völker
mit Krieg und die wachsende Krise wird die Gefahr eines weiteren Weltkrieges
verschärfen.
Es ist also viel zu tun, wir haben viel zu organisieren,
und alle sind aufgefordert Arsch in der Hose zu zeigen, sonst sollte sich der
eine oder andere überlegen, ob er sich in der richtigen Funktion befindet.
Mich würde nur mal nebenbei interessieren, ob jene, welche
es so wichtig finden gegen die Kollegen von Daimler vorzugehen, ob diese auch
Ausschlussverfahren gegen jene Politiker und Wirtschaftsfunktionäre betrieben
haben, welche für erhebliche Verbrechen an der Mehrheit der Bevölkerung
verantwortlich sind.
Ich meine damit die Verbrechen, der sogenannten rot-grünen
Regierung und ihres Kumpanen, dem IGM-Miglied Dr. Peter Hartz, mir ist in dieser
Hinsicht nichts bekannt.
Was aber sind eventuelle kleine Vergehen unserer Kollegen
von Daimler gegen solch ein Verbrechen an der Mehrheit der Bevölkerung wie es
die Einführung der Hartz-Gesetze darstellt.
Der Schutz für unsere Kollegen muss von der IGM endlich
garantiert werden.
Der Kampf gegen die herrschenden Verhältnisse muss endlich
organisiert werden. Wenn es nicht anders geht, dann von den Kollegen selbst,
machen wir uns daran eine Basis dafür zu schaffen.