EINIGE GEDANKEN ...
... ÜBER "ENTWAFFNUNG"
Obwohl ja inzwischen weitgehend belegt ist, mit welchem Trickreichtum und Lügen der Krieg gegen
Jugoslawien von der NATO angezettelt wurde.
Obwohl inzwischen ja allgemein bekannt ist, mit welcher Brutalität die faschistoide UCK ethnische
Säuberungen im Kosovo durchführte, und zwar gegen alle anderen Volksgruppen und unter den Augen der
NATO-Truppen.
Obwohl Teile der hier ansässigen Journalisten, die sich in ihrer überwältigenden Mehrheit nur allzu willfährig an
der angeordneten Kriegspropaganda des Frühjahres 1999 beteiligt haben, sich inzwischen schuldbewusst an
die Brust schlagen und bekennen zu leichtgläubig gegenüber staatlichen und NATO-Informationen gewesen zu
sein.
Obwohl selbst in den allgemein zugänglichen Nachrichten über Mazedonien ganz offen über die Unterstützung
der NATO für die faschistoide UCK berichtet wird, diese findet statt indem UCK-Banden die Möglichkeit des
Grenzübertritts nach Mazedonien ermöglicht wird, diesen Elementen Waffen zur Verfügung gestellt werden und
mindestens in einem Fall eingekesselten UCK-Kräften unter dem Schutz von US-Soldaten das Entkommen
samt ihrer Waffen ( wollte man diese nicht eigentlich einsammeln), ermöglicht wurde. Übrigens ist erwiesen und
wird ebenfalls öffentlich berichtet, dass sich in diesem Kontingent der UCK mehrere US-Militärberater
befanden.
Obwohl all dies bekannt ist, versucht wieder fast die gesamte staatliche Medientruppe, genauso wie beim
völkerrechtswidrigen Krieg gegen Jugoslawien, uns hier Sand in die Augen zu streuen. Erst schafft man die
Verhältnisse, die einen dann angeblich dazu zwingen einzugreifen (Waffen einzusammeln), für wie blöd hält
eigentlich die herrschende Klasse mit ihren scheinbar zu gut bezahlten Journalisten die Bevölkerung.
Allerdings wird auch jetzt schon darüber schwadroniert dass dieses Waffen einsammeln nicht so recht klappen
wird, es wird recht offen von mindestens 35.000 Mann NATO-Truppen gesprochen, die „gezwungen" sind die
Volksgruppen zu trennen, quasi eine Teilung des Landes wie in Serbien. Damit wären die Kräfte, die ein
„Groß-Albanien" anstreben, ihrem Ziel ein Stück näher. Kräfte, die sowohl für ethnische Säuberung der
Gebiete, in denen sie herrschen, eintreten, die aber auch brutal gegen Menschen der eigenen Volksgruppe
vorgehen, die keine Berechtigung für das Ausgrenzen anderer Volksgruppen akzeptieren wollen.
Mal abgesehen davon, dass SPD/Grüne eine besondere Verantwortung für die Vorgänge hat, muss man
feststellen, dass fast die gesamte herrschende Kaste hinter diesen Vorgängen steht.
Der PDS muss man allerdings zugute halten, dass ihre Parlamentsfraktion wohl geschlossen gegen den
NATO-Einsatz gestimmt hat. Nachdenklich machen muss aber andererseits das übrige Verhalten dieser Leute,
speziell einer Reihe von Funktionären.
Schon während des Kosovo-Krieges war erkennbar, dass sie ihre Aktivitäten gegen den Krieg eher auf
Sparflamme kochen, statt dessen aber gleichzeitig die politische Gemeinsamkeit mit SPD/Grüne suchen.
So sind die Berliner Landesvorsitzende Pau und der Fraktionsvorsitzende Wolf im Mai 1999 während des
Krieges vehement für eine politische Verbindung mit SPD/Grüne anlässlich der Wahlen zum Berliner
Abgeordnetenhaus eingetreten (Taz 31.5.99 S.20). Zur gleichen Zeit hielt die Mecklenburger PDS, die sich in
der Regierung mit der SPD in diesem Land befand, es nicht für nötig Konsequenzen zu ziehen, obwohl der
SPD-Ministerpräsident Ringstorff ein ausdrücklicher Befürworter des Krieges war und dies speziell mit Blick
auf die PDS öffentlich geäußert hat.
Wie kann man vorgeblich gegen den Krieg und seine Initiatoren sein, andererseits sich bei diesen anbiedern.
Das stimmt uns nachdenklich, wie soll man das erklären ist das politische Heuchelei, Schizophrenie oder wie
soll man das erklären.
Am 22.8.2001 gibt es eine Stellungnahme der PDS-Vorsitzenden Zimmer zum NATO-Einsatz (Pressebericht
auf der Homepage der PDS), der Gipfel der Kritik an SPD/GRÜNE ist allerdings der Vorwurf einen „Fehler"
zu begehen. So ein vorbeimogeln an klaren Aussagen erlebt man nicht alle Tage. Seit längerer Zeit läuft die
Vorbereitung für den nächsten Krieg, inzwischen hat er schon begonnen.
Aktuell treten jetzt auch die NATO-Truppen offiziell auf den Plan, trotzdem entblöden sich einige
PDS-Funktionäre nicht, hier mit Vertretern der Parteien zu kooperieren, die für die Situation in Mazedonien
verantwortlich sind. Siehe die Zusammenarbeit hier in Berlin mit SPD und Grünen, aber auch weiterhin die
Zusammenarbeit in Mecklenburg mit der SPD.
Manchmal geht es uns so, dass wir kopfschüttelnd dastehen und uns fragen, ob wir spinnen.
Liegen wir außerhalb der Realität, wenn wir sagen, dass ein völkerrechtswidriger Überfall auf einen souveränen
Staat einen so gravierenden Einschnitt in die politischen Verhältnisse bedeutet, dass man doch nicht zur
Tagesordnung übergehen kann. Diese Entwicklung auf dem Balkan, die dort von der NATO vorangetrieben
wird, beinhaltet doch ganz drastisch auch die Gefahr des nächsten großen Krieges der Menschheitsgeschichte.
Was ist zu SPD/Grüne zu sagen
Diese haben sich das Vertrauen eines erheblichen Teils der Bevölkerung erschlichen mit dem Versprechen
positive Politik für die Masse der Bevölkerung zu machen. Tatsächlich sind wir aber nicht nur vom Regen unter
die Traufe gekommen, sondern das sind schon mindestens zwei Traufen. Diese Leute haben hier Sachen auf
den Weg gebracht und durchgesetzt, das wäre der alten Regierung lange nicht gelungen. Abgesehen von den
dramatischen Verschlechterungen in sozialer und kultureller Hinsicht, die so gravierend sind, dass man sie
separat behandeln muss, ist insbesondere der völkerrechtswidrige Angriff auf Jugoslawien zu nennen.
Die Handlungsweise der NATO, wie systematisches Zerstören der Infrastruktur Jugoslawiens, gezieltes
Zerstören von Chemiewerken mit noch nicht abzusehenden Folgen, Inkaufnehmen einer möglichen Zerstörung
von Kernkraftwerken wie bei Belgrad, das Töten und Zerstümmeln von Tausenden von Zivilisten, Serben,
Albaner und andere Volksgruppen, hatte die Zustimmung von SPD und Grünen für den NATO-Einsatz und ihr
massives Engagement zur Vorraussetzung
Die gleichen Leute, die vehement gegen Kernenergie auftreten, waren mitverantwortlich, dass im
Kosovo-Krieg uranhaltige Munition verschossen wurde und dort weiterhin massenhaft das Land verseucht und
die Menschen krank macht.
Leider ist es aber so, dass diese Punkte von den großen Organisationen, die sich fortschrittlich oder sogar
sozialistisch nennen, praktisch nicht thematisiert werden. Die Stellungnahmen des DGB und seiner
Einzelgewerkschaften zum Kosovo-Krieg kam doch einer Entschuldigung für den völkerrechtswidrigen Krieg
bzw. sogar einer Unterstützung gleich, wir kennen nur eine Ausnahme, nämlich Rolf Becker von den
IG-Medien in Hamburg.
Die Jusos, welche sich so gerne als linke Kraft gerieren und mit ihren sozialdemokratischen Organisationsfahnen
gern gesehene Teilnehmer auch auf Demonstrationen der Autonomen sind, (warum auch nicht, schließlich
tummeln sich ja auch prominente Grüne mit ihren Organisationsfahnen dort sehr gerne, zumindest in Berlin)
diese Jusos machen ziemlich unverblümte NATO-Propaganda. In einer Stellungnahme zum Mazedonieneinsatz
des Bundesvorsitzenden Niels Annen wird neben vordergründiger Kritik munter NATO-Propaganda
betrieben. Niels Annen ist der Meinung „die NATO ist ein Verteidigungsbündnis......."und meint „....schließlich
ist es ja auch die NATO, die ihre Hausaufgaben im Kosovo nicht gemacht hat" (Presse Information #040/2001
v. 20.8.2001).
Es gibt deutliche Hinweise dafür, dass die USA ihre Macht ausweiten wollen, dazu wird unter anderem ihre
NATO als Werkzeug benutzt. Sie stürzen ganze Völker ins Unglück, letzten Endes werden durch solch eine
Politik unsere gesellschaftlichen und ökonomischen Errungenschaften zunichte gemacht, wird versucht unsere
zukünftigen Optionen gar nicht erst zum Zuge kommen lassen.
Wir sind allerdings auch der Überzeugung, dass, wenn ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung hier die Fragen
aufgreift, wenn die Mauer der direkten und indirekten NATO-Unterstützer durchbrochen werden kann, dass
dies eine erhebliche Wirkung hätte. Vielleicht könnte dies auch ein Ansatz dafür sein endlich eine humane
Gesellschaftsordnung durchzusetzen, wenigstens aber aktuell der NATO das Handwerk zu legen. Letzteres ist
besonders wichtig um den Menschen Mazedoniens gegen die NATO-Machenschaften beizustehen,
insbesondere auch den albanischen Mazedoniern, die in ihrer Mehrheit nur benutzt werden.
Einige Kollegen aus Berlin 31.08.2001
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