Unter der Regierung und Verantwortung des sogenannten rot/roten Senats wird den Nazis in Berlin die Strasse frei geprügelt
Die Übergriffe der Polizei gegen die Bevölkerung und
besonders gegen den öffentlich kritisch auftretenden Teil der Bevölkerung,
sind ja in den letzten Jahrzehnten unzählbar.
Der Mord an Benno Ohnesorg, der Tod von Klaus Rattay, unzählige
Angriffe auf Demonstrationen ohne Anlaß oder aus nichtigem Anlaß, das
Zusammenschlagen und Verhaften eines Menschen, der es gewagt hat nach der
Polizeinummer eines Beamten zu fragen, sind nur einige Beispiele dafür.
Das kann im Grunde genommen auch gar nicht anders sein,
denn in diesem kapitalistischen Staat existiert eine Klassengesellschaft. Deren
herrschende kapitalistische Klasse wird natürlich ihre Polizei und Justiz so
einsetzen, dass ihre Herrschaft möglichst lange erhalten bleibt.
Für einige erstaunlich, aber im Grunde zu erwarten, war
und ist das Verhalten von solch vorgeblich fortschrittlichen oder angeblich
sogar linken Gruppierungen, wie es die Grünen bzw. die „Linke“ sein sollen.
So ist aus unserer Sicht eher ein
verschärftes Vorgehen der Polizei feststellbar, zumindest aber verändert sich
bezüglich Häufigkeit und Brutalität der Übergriffe auf kritische Teile der
Bevölkerung nichts unter der Regierungsbeteiligung von solch vorgeblich
fortschrittlichen Kräften wie die Grünen bzw. die „Linke“.
So war es auch am 10.10.2009, diese sogenannte rot/rote
Landesregierung hat es ja noch nicht mal versucht diesen Nazi-Aufmarsch zu
verhindern, da hatte ja die CDU-Bezirksbürgermeisterin
von Reinickendorf vor einigen Jahren doch mehr Arsch in der Hose, alibimäßig
haben diese Leute dann aber zu Gegenkundgebungen aufgerufen und es kam wie es
kommen musste.
Diverse Verletzte, Dutzende Festnahmen, zu guter Letzt
mehrere Hundert Antifaschisten von der Polizei eingekesselt.
Diese letzte Aktion der Polizei war ja die absolute Willkür
und selbst wenn man versucht polizeiliche Maßstäbe anzulegen, überhaupt nicht
nachvollziehbar, es sei denn, es geht darum kritische und antifaschistische
Menschen zu drangsalieren und einzuschüchtern.
Die Nazi-Demonstration war in den Bereich des S-Bahnhofs
Landsberger Allee gelangt. Räumlich
massiv getrennt durch Hunderte von Polizisten, Wasserwerfern und Räumpanzern
von einigen hundert Antifaschisten.
Nach kurzer Zeit begann sich diese Ansammlung aufzulösen
und zwar gingen die Leute weg von der Nazi-Kundgebung. Plötzlich wurde
eine Polizeikette genau in Abmarschrichtung gestellt und hinderte jeden diesen
Ausweg zu benutzen, dies war ein Kessel, man konnte sich in keiner Richtung mehr
entfernen.
Die Leute wurden teilweise panisch, teilweise wütend.
Leute, die sich außerhalb des Kessels befanden, versuchten durch Sprechchöre
die Bevölkerung auf diese Willkür aufmerksam zu machen. Es wurden auch Rufe
laut nach den Aufrufern für Gegenaktionen bezüglich des Nazi-Aufmarsches wie
Grüne oder „Linke“ ihrer Verantwortung gerecht zu werden und ihren
Polizeiapparat zu zügeln.
Es wird hoffentlich inzwischen niemanden mehr verwundern,
dass diese Leute nicht auftauchten um ihren Polizeieinheiten in den Arm
zu fallen.
Jetzt versuchten mehrere Leute aus dem Polizeikessel
auszubrechen, sie wurden sofort mit Pfefferspray und Knüppeln traktiert und
wenn wir uns nicht getäuscht haben, gab es in diesem Zusammenhang mindestens
eine Festnahme.
Eventuell hatte der Druck von innen und das aufzeigen der
offensichtlichen Polizeiwillkür von außen doch seine Wirkung entfalten können,
jedenfalls zog sich die Polizeikette urplötzlich zurück. Wohlgemerkt sie hatte
etwa 15 Minuten lang hunderte Menschen eingekesselt, bedroht und diejenigen, die
das nicht hinnehmen wollten, geschlagen, verletzt und wahrscheinlich auch
Festnahmen durchgeführt.
Ein interessanter Aspekt in diesem Zusammenhang war, dass
sich niemand aus den aufrufenden Organisationen auf die lautstarke Aufforderung
sich zu kümmern meldete um ihre doch so guten Verbindungen zur Polizei zu
nutzen und dieser Willkür Einhalt zu gebieten. Erstaunlicherweise waren auch
wie von Zauberhand die Organisationsfahnen, die vorher doch vereinzelt
auftauchten, verschwunden, ein Umstand, der uns schon öfter aufgefallen ist.
Man kann es ja gar nicht anders als alibimäßig beschreiben, wenn bestimmte Kräfte
sich zwar medienwirksam zu bestimmten Zeiten zeigen, in dem Moment aber, wo es
zu Übergriffen durch die Polizei kommt, wie vom Erdboden verschluckt sind.
Vielleicht ist diese für uns eigentlich offensichtliche
Haltung auch ein Grund warum es in Berlin immer weniger gelingt viele Menschen
zu solchen Manifestationen wie z.B. gegen Nazis zu bewegen.
In Göttingen kann man sich das gar nicht vorstellen, dass
sich eine Nazi-Demonstration dermaßen ungehindert bewegen kann, in Hamburg war
ein ganzer Stadtteil auf den Beinen als die Nazis dort zum 1. Mai eine
Demonstration durchführen wollten, diese Bande konnte dies nur abseits ihrer
geplanten Route auf Schleichwegen durchführen, massiv abgedeckt durch
massenhaft Polizei.
Ihre provokativ im Zentrum Berlins angemeldete
Demonstration können diese Nazis aber relativ ungehindert durchführen.
Wir beobachten diese Situation in Berlin seit geraumer
Zeit, und abgesehen von den Mitgliedern und Sympathisanten der „Linken“, die
es ehrlich meinen, deren Anzahl aber wohl nicht mehr so groß sein kann, hat
sich doch hier ein Klüngel etabliert, der sich auf alles draufsetzt, das sich
hier kritisch und fortschrittlich zu entwickeln droht um es abzuwürgen. Dabei
geht es nur am Rande um antifaschistische Aktivitäten sondern viel mehr um
allgemeine gesellschaftliche Aktivitäten.
Diese Situation hängt zum Teil sicher mit der
Bestochenheit des alten „West- und Ostberlins“ zusammen, da ist uns wohl
einiges erhalten geblieben. Wir fragen uns aber ob es nicht überfällig ist,
insbesondere von den Menschen, die sich als links begreifen,
klare Trennungsstriche zu dem Klüngel zu ziehen der sich hier als links
und fortschrittlich geriert in seinem Handeln aber das genaue Gegenteil ist. Von
dem Klüngel der z.B. bei Polizeiübergriffen entweder wegsieht oder nur
halbherzig protestiert weil er unter Druck ist.
Die eventuell
noch verbliebenen ehrlichen Mitglieder und Sympathisanten der „Linke“ sind
also gefragt an diesem Zustand etwas zu ändern.
Der nächste Polizeiübergriff kommt bestimmt, das wird
nicht lange auf sich warten lassen, denn es hat System.
K. Lehmann
Berlin, 11.10.2009
PS. Interessierte Menschen sollten sich mal die Homepage
der „Linken“ ansehen, wie der Tag dort beschrieben wird, ist entlarvend. (http://www.die-linke-berlin.de/)
Die Berliner Abendschau vom RBB ( 10.10.09-19.30 Uhr) hatte
da scheinbar weniger Auflagen die Realität dieser Stadt und der hier agierenden
Polizei zu zeigen.